Kult - The Eternal Darkness I Adore

Review

Soundcheck September 2018# 18 Galerie mit 19 Bildern: Kult - De Mortem Et Diabolum 2018

KULT aus Italien sind keine Schnellschrauber. Zwischen ihrem Debütalbum „Winds Of War“ und dessen Nachfolger „Unleashed From Dismal Light“ lagen sieben Jahre, seitdem sind auch schon wieder fünfe vergangen. Nun steht das neue, dritte Album der Band an. „The Eternal Darkness I Adore“ heißt es, und ja verdammt, das Warten hat sich gelohnt! Denn KULT besinnen sich einmal mehr auf ihre Stärken, haben sich zwar seit 2013 und „Unleashed From Dismal Light“ kaum weiterentwickelt, dafür aber an dem, was sie eh schon gut konnten, weiter herumgefeilt. „The Eternal Darkness I Adore“ ist eingängig, schnell, aggressiv, in anderen Momenten ungeheuer atmosphärisch und finster – und beinhaltet einen heißen Kandidaten für den Titel „Black-Metal-Hit des Jahres“.

„The Eternal Darkness I Adore“ eröffnet gleich mit einem Hit vor dem Herrn (der Finsternis)!

Denn wie schon der Opener des Vorgängeralbums, „Specter’s Recurrence“, DER Hit der Platte war, lassen sich KULT auch 2018 nicht lumpen und zaubern gleich zu Beginn – eingeleitet durch das „Intro“ – den Titeltrack und Überhit des Albums aus dem Hut. Wer bei dem schiebenden, groovigen Midtempo-Refrain mit Eingängigkeit en masse, dem Zuckerriff und jener bissig gekrächzten Textzeile „The Eternal Darkness I Adore“ still sitzenbleibt, der muss sich vielleicht in einem anderen Genre umschauen. Viel besser geht eingängiger Black Metal nicht.

KULT zeigen aber auch ihre anderen Stärken

Ganz so eingängig bleiben KULT im Laufe der Platte dann zwar nicht, aber das macht gar nichts, denn das Quartett aus der Lombardei hat eben auch noch andere Stärken, die es auf „The Eternal Darkness I Adore“ mit breiter Brust zur Schau stellt. So wechseln KULT im Laufe des Albums immer wieder das Tempo, springen zwischen Melodik, Eingängigkeit und atmosphärischer Finsternis hin und wieder zurück; hier üben sie sich in düsterem Mid- und Downtempo, dort entfesseln sie chaotische Hochgeschwindigkeiten. Das Ganze kulminiert im abschließenden „Devourer Of The Night“, in dem KULT sämtliche Stärken des Albums noch einmal zu Vorschein bringen – ein würdiger Abschluss für „The Eternal Darkness I Adore“. Und möglicherweise ein Ausblick darauf, was wir in Zukunft von KULT erwarten dürfen.

Trotz einem kleinen Kritikpunkt ist dieses Album großes Black-Metal-Kino!

Nun bleibt eben der kleine, eigentlich marginale Kritikpunkt, dass sich KULT in den fünf Jahren seit „Unleased From Dismal Light“ kaum weiterentwickelt haben. Das Album klingt weitestgehend, wie auch sein Vorgänger klang. Einen so großen qualitativen Schritt wie zwischen 2006 und 2013 haben die Italiener diesmal also nicht hingelegt. Wen das stört: Lieber noch einen Punkt von der Wertung unter der Rezension abziehen. Ansonsten gibt es an „The Eternal Darkness I Adore“ aber nichts zu meckern: KULT liefern darauf rasenden, wütenden Black Metal irgendwo auf halbem Wege zwischen „Old School“ (in den schnelleren, eingängigeren, melodischeren Passagen) und „Orthodox“ (in den finsteren, langsamen, atmosphärischeren Stücken). Großes Black-Metal-Kino!

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14.09.2018

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1 Kommentar zu Kult - The Eternal Darkness I Adore

  1. BlindeGardine sagt:

    Cooles Album mit einer angenehmen Mischung aus norwegischer Frostigkeit und schwedischer morbider Melodiösität und Epik. Natürlich nichts total Außergewöhnliches, aber halt gut gespielter Black Metal mit zahlreichen Querverweisen.

    8/10