Kublai Khan - Exhibition Of Prowess

Review

Nach den beiden Vorgängeralben „Nomad“ und „Absolute“ sind die texanischen Prollo-Klopper KUBLAI KHAN mit ihrem dritten Album „Exhibition Of Prowess“ wieder am Start. Bereits bei der Besprechung des von Ersterem hatte Kollege Wischkowski mangelnde Experimentierfreude bei Dschingis‘ Enkeln ausgemacht und das hat sich auch sieben Jahre später nicht wirklich geändert. Die Frage inwieweit eine solche bei einem stumpfen Schwert aus Hardcore und Beatdown überhaupt vorauszusetzen ist, sei einmal dahingestellt – jedenfalls führt die Abwesenheit dessen dazu, dass auch die dritte Platte der Band aus Abilene schnell zu Ermüdungserscheinungen führt.

In der Kürze liegt nicht immer die Würze

Mit gerade einmal knapp 24 Minuten brechen KUBLAI KHAN einerseits ihren eigenen Rekord, was die Minimalisierung der Gesamtspielzeit betrifft, gleichzeitig ist „Exhibition Of Prowess“, trotz seiner vermeintlichen Kompaktheit, größtenteils langweilig. Das liegt vornehmlich daran, dass sich Gitarrist Nolan Ashley praktisch vollständig durch lahmarschige Dicke-Hose-Riffs im Midtempo mäht, ohne dass auch nur ein Song wirklich richtig Fahrt aufnehmen kann. Matt Honeycutt am Mikrophon ist zwar mindestens genauso eindimensional, fährt aber wenigstens eine wirklich angepisste Assi-Kante, deren fliegende Fäuste man auf „Exhibition Of Prowess“ fast physisch zu spüren bekommt.

Selbst irgendwo im Hardcore-/Beatdown-Sektor reicht das alleine aber nicht ansatzweise aus, um ein gutes Album zu schreiben, denn auch Simplizität will gekonnt in Songstrukturen eingewoben werden, ohne dass man zusammenhangslos Ellenbogen-Rhythmen aneinanderschraubt. Dass die Songs auf „Exhibition Of Prowess“ womöglich auf der Bühne gewissermaßen funktionieren könnten, zumindest wenn die Zuschauer mit einer gewissen Erwartungshaltung an die ganze Sache herangehen, liegt in der Natur der Sache, denn auch wenn KUBLAI KHAN keinen guten Song vom Stapel lassen, so ziehen die tief gestimmten Gitarren eben doch durch die Synapsen.

Gleichförmige Riffs und Tempo

Das alleine dürfte nichtsdestoweniger aber keinen Albumkauf rechtfertigen, denn eine lose Aneinanderreihung von wutentbrannten Riffs im stets gleichen Tempo, dazu einen umfassenden Katalog an Schimpfworten, die Honeycutt aus den tiefsten Körperregionen herauskotzt, reichen einfach nicht aus. Live vielleicht etwas für die erste halbe Stunde nach dem Öffnen der Eingangstore, auf gepresstem Rund fast schon Materialverschwendung.

19.09.2024
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