Italien ist ja nicht gerade dafür bekannt, eine Metal-Hochburg zu sein, oder mit Newcomern den Markt aufzufrischen. Wenn dann auch noch eine Kapelle namens KRYDOME um die Ecke kommt, und ein dermaßen lahmes Album wie „Taking Measures“ als ihr Debut vorstellt, ist das nicht gerade zuträglich. KRYDOME spielen in erster Linie modernen Death Metal der amerikanischen Schule, hier und da hört man Einflüsse von ALL SHALL PERISH oder BENEATH THE MASSACRE, und sauber produziert ist das ganze eigentlich auch noch.
Was dann aber nach dem Intro circa vierzig Minuten aus den Boxen dröhnt, ist dann aber soweit entfernt von den Vorbildern, wie Italien von Amerika: Es wird ohne Gnade, ohne jedes Gefühl und ohne den kleinsten Anflug von Ideenreichtum gebolzt was das Zeug hält. Der Drummer hat scheinbar keine Lust auf Abwechslung, während der Shouter seine Lines lustlos runter grunzt, und die Gitarrenfront selten ein hörbares Riff durchklingen lässt. Brutalität kann etwas feines sein, vorausgesetzt man beherrscht das Spiel aus Finesse und Gewaltausbrüchen, aber hier wurde eindeutig über das Ziel hinaus geschossen.
Das einzige was das Album vor der miesesten Wertung hütet, sind die seltenen Momente wie in „Black Lagoon City“ oder „Overcoming God“, wenn man die Keule mal für eine Sekunde zur Seite legt und das ganze mit Core-Elementen auflockert, dann wird es nämlich auch hörbar. Unterm Strich ist „Taking Measures“ aber einfach ein mieses Album, weder für Neugierige, noch für alte Hasen wird hier wirklich etwas geboten.
Kommentare
Sag Deine Meinung!