Bereits im letzten Jahr ist vorliegende Split-CD zwischen den Bosniern KRV und FOSCOR aus Spanien via Diachell Musik erschienen. Letztgenanntes Label hat übrigens seinen Sitz in Polen und macht die Scheibe endgültig zu einem wahrhaftigen Multikulti-Erlebnis, Globalisierung sei Dank. Ansonten kann von einem farbenfrohen Unternehmen allerdings kaum die Rede sein, schließlich widmen sich beide Splitpartner vornehmlich obskurem Black Metal. Da bleibt zwar sicher weniger Luft für Spielräume, aber nehmen wir uns das Scheibchen erst einmal genauer vor.
Im Grunde handelt es sich um zwei zusammengewürfelte EPs beider Formationen, wobei fairnesshalber erwähnt werden sollte, dass es sich gerade bei dem Material von FOSCOR um bereits veröffentlichte Songs handelt. Jene sind nämlich nicht nur auf dem 2007er Album „The Smile Of The Sad Ones“ vertreten sondern zusätzlich als Demoversion ein Jahr vor dem Album erschienen. Ergänzt wurde das Ganze durch zwei Liveversionen zweier inbegriffener Songs – für Fans der Band sicherlich interessant, ansonsten allerdings wohl eher überflüssig. Ändert aber auch nichts an der Tatsache, dass FOSCOR verdammt gut klingen: Eigenständiger, treibend-melodiöser Black Metal versehen mit einer signifikanten, abwechslungsreichen und schlicht „sicken“ Stimme. Im Ansatz könnte man sich an „Rebel Extravaganze“ ohne die zugehörige Dosis Speed erinnert fühlen, doch in Punkto Individualität würde man FOSCOR wohl damit unrecht tun. Auch live scheint die Band im Gesamteindruck ziemlich fit zu sein und macht Lust darauf, die Kapelle selbst einmal zu Gesicht zu bekommen. Besonders „L´Ombra de L´Adicció“ und eben „The Smile Of The Sad Ones“ machen sowohl in der Studio- als auch in der Konzertversion „Stimmung“ und wissen mein Interesse für die Band zu wecken.
Bei KRV sieht die Sache allerdings anders aus: Nicht, dass die Jungs aus Bosnien-Herzogovina ihre Sache mehr schlecht als recht fabrizieren würden, nein. Das Material, übrigens tatsächlich absolut aktuell, ist eben irgendwo Black-Metal-Standard. Soll heißen, dass sich im Zuge der powerchordlastigen, irgendwie morbide anmutenden Musik zwar immer wieder Stellen ausmachen lassen, die zum Aufhorchen zwingen. Im Gesamten dominieren allerdings eher jene Parts, die der geneigte Schwarzmetallhörer eben schon andernorts mehrmals vernommen hat. So bedient sich die Band munter an Bands wie CLANDESTINE BLAZE oder in sphärischeren Momenten an BURZUM. Dies geschieht zwar ohne reine Kopiererei, richtig in Stimmung versetzt das Material allerdings eben aus genanntem Grund nicht.
So bleibt die KRV-Seite eher durchschnittlich steht im Vergleich zum guten FOSCOR-Material eher blass da. Im Grunde handelt es sich bei der Veröffentlichung also nicht um einen zwingenden Pflichtkauf, schließlich kommt man an das Material der Spanier auch anders heran, und nur die wenigsten dürften sich wegen zwei Liveversionen eine gesamte Fullenght zulegen. Wem KRV bereits ein Begriff waren und in positiver Erinnerung sind kann jedoch durchaus einmal reinhören. Schließlich ist der Gesamteindruck durchschnittlich bis ansatzweise gut, hehe.
Kommentare
Sag Deine Meinung!