Kruger - For Death, Glory And The End Of The World
Review
Hybrid, Post und Whiskey. Schon mit ihrer letzten Platte „Redemption Through Looseness“ legten sich die Schweizer KRUGER (alias „die Band, die immer danach gefragt wird warum sie Kruger heißt“-KRUGER) darauf fest, sich auf nichts festlegen zu lassen. Daran hat sich in den letzten drei Jahren nicht sonderlich viel geändert. Sludge Metal, Hardcore und progressive Elemente sind auch beim mittlerweile vierten Album wieder zugegen, auch wenn dem Titel gemäß die allgemeine Stimmungslage noch ein Stockwerk tiefer gefahren ist.
„For Death, Glory And The End Of The World“ ist heavy, intensiv, brachial und emotional zugleich. Den Acker, den NEUROSIS, CULT OF LUNA und MASTODON regelmäßig bestellen – auch KRUGER pflügen darauf mit Talent und hinterlassen beachtliche Spuren in der Erde. Die Gitarren donnern schwerfällig und mächtig aus den Boxen, während Sänger Reno wieder aus seiner gegerbten Kehle röhrt (und mich persönlich vor allem an Nobbe ‚Drecksau‘ Scherer erinnert). Wütend und lautstark tönt er in den Songs, ein kleines bißchen mehr Variation wie auf dem Vorgänger wäre allerdings nicht schlecht gewesen.
Die Männer an den Saiten beweisen abermals das Händchen für stimmungs- und facettenreiche Stücke, die durch Warm und Kalt gehen, durch hell und dunkel. Breitwandsound für die Magengrube, vollmundig und hervorragend ausbalanciert. Sofort-Hits kann das Album nicht anbieten, dafür eine beachtliche Kollektion von starken Momenten und kontrastreichen Arrangements. Zur Mitte des Albums fahren KRUGER u.a. mit den hörenswerten „Villains“ und „Our Cemetery Is Full Of Strangers“ richtig starke Geschütze auf. Kann man nur weiterempfehlen, wenn man bereits Gefallen an o.g. Bands gefunden hat.