Krossfire - Learning to Fly
Katharina 
1Sehr viele Power-Metal-Bands aus Osteuropa sind mir zwar nicht bekannt, doch erst kürzlich stieß ich auf MORTON aus der Ukraine, die mit „Read The Words Forbidden“ ein recht vielversprechendes Debüt ablieferten. Auch KROSSFIRE haben sich diesem Genre verschrieben, stammen grob aus dieser Ecke, nämlich aus Bulgarien, und veröffentlichen gerade ihr Debütalbum, „Learning To Fly“, via Pure Steel Records.
Genauso vielversprechend wie „Come Read The Words Forbidden“ ist dieses Werk zwar nicht, schlägt jedoch auch in eine etwas andere Kerbe. Widmen sich MORTON eher dem symphonischen Power Metal skandinavischer Art, fahren KROSSFIRE eine deutlich Old-School-lastigere Schiene, bedienen sich dabei jedoch auch dezent orchestraler Elemente. So eröffnet beispielsweise ein stimmiges, wenn auch etwas kitschiges Keyboard-Intro „Learning To Fly“, bevor die Musiker mit dem stampfenden „Warmachine“ durchstarten. Sowohl Vorzüge als auch Mängel dieses Albums werden gleich in diesem Track sehr gut deutlich: KROSSFIRE haben ein Händchen für eingängige, dramatische Melodien, die besonders Sänger Dimo Petkow mit seinem fast opernhaften Organ gut vorzutragen weiß. Doch man wird das Gefühl nicht los, dass die Band einfach nicht aus dem Knick kommt. Es fehlt dem Titel, ähnlich wie den folgenden Songs, einfach an Kraft und Energie, sodass er zwar gefällt, jedoch nicht wirklich mitreißen kann. Dass es auch anders geht, beweisen KROSSFIRE in der Mitte des Albums ziemlich eindrucksvoll beim flotten „Touch Of Destiny“ oder bei „False Reality“, der Bombast und Energie ideal vereint. Davon bitte beim nächsten mal mehr! Leider hängen die letzten Titel, insbesondere die abschließende, sehr kalkuliert wirkende Ballade „The One“ dann wieder ziemlich durch. Schade.
Alles in allem also ein Album, das gute Ansätze und Ideen enthält, jedoch auch an so einigen Mängeln leidet und deshalb nicht vollständig überzeugen kann. Dennoch sollten Genrefans mal reinhören, der ein odere andere Song zeigt, welches Potenzial in KROSSFIRE steckt, und hoffentlich schöpfen die Musiker dieses beim nächsten Mal voll aus.
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