Krossbreed - 3 Cheers For The Misery

Review

Die Wacken-Stammbelegschaft wird den Namen dieser Band mit Sicherheit kennen, schließlich konnten die Belgier KROSSBREED 2007 den vierten Platz beim „Metal Battle“ belegen. Eingefleischte Underground-Freaks werden darüber hinaus wissen, dass die Truppe mit „3 Cheers For The Misery“ zwar zum ersten Mal mit einem Langeisen am Start ist, zuvor aber schon mit zwei Demos und der EP „Carved In Stone“ durchaus respektable Resonanz einfahren konnte.

Insgesamt elf Tracks hat die aus Antwerpen stammende, seit dem Jahr 2003 existierende Formation darauf anzubieten und macht dabei deutlich, dass ihre Ansage von wegen „ihr Stil wäre nicht einfach zu beschreiben“ durchaus Berechtigung hat. Eindeutig nachvollziehbar und von der Band regelrecht als Programm angegeben, ist dagegen das knallharte, knochentrockene Thrash Metal-Fundament auf dem die Belgier ihre Songs aufbauen.

Die Melange der Burschen beinhaltet zunächst einmal schon dabei sowohl Einflüsse aus der alten, wie auch aus der neuen Schule, wobei speziell die rhythmisch gut ausgewogenen, dynamisch vorgetragenen Sequenzen unter Beweis stellen, dass KROSSBREED zumeist eher zeitgemäß unterwegs sind. Hinsichtlich weiterer Zutaten darf man durchaus auch Metalcore in den Raum stellen, aber auch eher „altertümliche“ Hardcore-Fragmente lassen sich vernehmen.

Es ballert also ganz ordentlich auf „3 Cheers For The Misery“, zusätzlich muss man den Burschen aber sehr wohl attestieren auch gefühlvoll und melodisch agieren zu können, weshalb es hinsichtlich der musikalischen Darbietung auch kaum Grund zum Meckern gibt.

Sehr wohl jedoch was den Gesang von Michel Vermoens betrifft, der leider zu eindimensional ausgefallen ist. Seine Stimmlage an sich ist zwar durchaus geeignet um deftige Kost zu vokalisieren, doch leider kann der Kerl damit nicht ansatzweise die Klasse der Kompositionen halten, geschweige denn weiter aufwerten. Viel eher wirkt sein Einsatz mitunter regelrecht „abstumpfend“, da einige Details quasi in den Hintergrund gebrüllt werden. Wenn es Michel ab und an wagt klar zu singen, klingt seine Vorstellung leider eher schief und verkrampft und kann ebenso wenig überzeugen.

Dadurch wird der Hörgenuss von „3 Cheers For The Misery“ leider erheblich beeinträchtigt und selbst die für eine Eigenproduktion tadellose Produktion, wie auch die überaus ambitioniert und professionell wirkende Gestaltung der Scheibe selbst helfen kaum darüber hinweg, der Band den Tipp zu geben sich um einen anderen Sänger umzusehen. Damit würde man Michel nicht wirklich schaden, sondern ihn vielmehr entlasten und ihm zusätzlich die Chance geben, sich in Zukunft als Gitarrist noch mehr austoben zu können, wie er es schon auf diesem Album auf beeindruckende Weise zusammen mit Stefan Stommels tut.

05.10.2010
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