Gute fünf Jahre ist her, dass KROMLEK mit „Kveldridhur“ auf der Bildfläche erschienen sind und sich voll im Zeichen der Zeit im Pagan Metal beheimatet fanden. Inzwischen scheint es, als sei dieser Trend zumindest etwas abgeklungen, und so dürften es auch die Bayern schwer haben, ähnlich viele Hörer zu erreichen wie seinerzeit.
Denn viel geändert hat sich nicht. „Finis Terrae“ ist immer noch sehr keyboardlastig, hektisch und gesichtslos. Es bleiben die üblichen Verdächtigen, wenn es um Vergleiche geht. FINNTROLL, EQUILIBRIUM, aber auch KORPIKLAANI sowie AMON AMARTH (bei den Gitarren) finden sich immer wieder. Immerhin setzen KROMLEK desöfteren auf Abwechslung und erwischen mit „Mortitvrvs Immortalis“ sogar eine eingängige Nummer, die nicht mit aller Macht mit der Tür ins Haus fallen will, erinnert zwischendurch aber stark an das, was NORTHER auf „Till Death Unites Us“ fabriziert haben. Ansonsten gibt es die üblichen Probleme, das Keyboard erklärt die restlichen Instrumente zu reinen Statisten, nur um sich selbst in den Vordergrund zu drängen. Leider bleiben auch die Vocals viel schuldig, das Bellen und das etwas nach EISREGEN anmutende Knurren entbehrt jeder Überzeugungskraft.
Eigentlich ist es schade, denn KROMLEK erscheinen mir noch zu einer der sympathischeren Formation aus diesem, bei mir schon längst aus dem Geist verdrängten Bereich des Metal zu sein. Umso enttäuschender ist es, dass sie mit ihrer Musik jeglichen Gedanken an Ernsthaftigkeit verspielen, dazu wirken Plastik-Keyboards und fröhlich-tanzbares Humppa-Geboller einfach zu ausgelutscht und gut gelaunt.
Bei einem Review über ein ganzes Genre herzuziehen („bei mir schon längst aus dem Geist verdrängten Bereich des Metal“) finde ich irgendwie unsachlich….Aber sei´s drum. Ansonsten kann ich dem Rezensenten was den Sound von „finis terrae“ angeht größtenteils nur zustimmen, wobei ich die ersten beiden Alben nicht unbedingt als schlecht beschreiben würde. Habe da aber noch einen weiteren Kritikpunkt anzumerken: Lyrisch scheint mir Kromlek 2011 etwas desorientiert zu sein. Auf den ersten beiden Alben wußten sie noch mit witzigen Geschichten über Trolle den Hörer kreativ und mit einem Augenzwinkern anzusprechen. Auf dem neuen Album werden hingegen seltsame Themen wie z.B. Klaus Kinski angesprochen. Darüber hinaus wirken die arabischen Lyrics irgendwie deplaziert. Wer die Band bisher nicht mochte, wird selbstredend die Finger von dem neuen Album lassen. Fans der ersten beiden Alben würde ich vom Kauf abraten, da man die bisherigen Stärken der Band auf „finis terrae“vergeblich sucht.