Erst vor zwei Tagen hatte ich mich noch mit einer Kollegin darüber unterhalten, dass es verdammt wenig Bands gibt, in denen auch mal die Frau am Schlagzeug den Takt angibt und die Herren sich fügen müssen. Spontan wäre mir kein Name eingefallen, doch der Zufall spielte mir KRASHKARMA in die Hände. Bei der Band, für die Sänger, Gitarrist und Produzent Ralf Dietel extra nach L.A. umgezogen ist, sitzt nämlich tatsächlich eine Dame am Kit, die nicht nur kunstvoll die Sticks schwingen sondern auch singen kann.
Als grobe Orientierung wird Alternative Metal vorgegeben, was schon fast automatisch ein wesentlich größeres Spektrum musikalischer Einflüsse bedeutet. Ob RAGE AGAINST THE MACHINE-Licks, Trip-Hop-Beats, Industrial-Riffs, Punk-Flair oder satter Hard Rock mit Alternative Einschlag – die Bandbreite, die KRASHKARMA bedienen, ist groß, aber sie überfrachten ihre Songs nicht. Kennzeichnend ist die klare Linie des Albums, welches einerseits eingängige Kracher wie „9 Lives“ bereithält, dann aber wiederum mit einigen Überraschungen aufwarten kann: Bei „No Regrets“ die oft zitierte Basslinie von MASSIVE ATTACK, und bei „Hole In My Soul“ die Kombination von Dancebeats und Metalriffs. Ihr Händchen für einfühlsamere Momente offenbart sich in der Ballade „Anytime“, während es beim abschließenden „The Void“ nochmal richtig Solobeschäftigung für die Händchen des Gitarristen gibt.
Keine Frage, die selfmade-Band weiß ihr Facettenreichtum in der Musik gut einzusetzen. „Straight To The Blood“ ist zwar kein hitspeiendes Debüt geworden, aber wird seinem Titel auf jeden Fall gerecht: Die Musik ist energetisch und geht wirklich unkompliziert und schnell ins Ohr. Kein Wunder also, dass sie damit live ziemlich gut ankommen.
Neben der neuen Filter scheibe ist KRASHKARMA mit "straight to blood"
momentan meine DROGE!!! absoluter HAMMER!