Kragens - Seeds Of Pain
Review
Wer hat sie nicht vergessen, die französischen Nachbarn von Kragens, die auf ihrem Debutalbum „Dying in a Desert“ eigentlich düsteren Powertrash spielen wollten und dank klischeehaften Layout-Zeichnungen, idiotischen Texten (Titelsong in einem völlig wirren Deutsch) und zu vielen Iron Maiden Melodien daran gescheitert sind? Tja, eben diese Freunde haben mit „Seeds of Pain“ ihr neues Album rausgehauen und spielerisch die Überraschung des Monats abgeliefert. Kurz gesagt: War die Truppe schon auf „Dying in a Desert“ in beachtlicher Form, erkennt man sie auf ihrer neuen Langrille überhaupt nicht mehr wieder.
Was auch an der herrlichen Produktion liegen kann, bei der man nicht nur jedes Riff einzeln raushören kann, sondern gleichzeitig von der Wucht ebendesselben erstmal genüsslich gegen die nächste Wand geschmettert wird. Sänger Renaud klingt dabei vielseitig wie noch nie und überzeugt in jeder Art von Gesang, während das Keyboard kurzerhand ganz weggelassen wurde.
Und als ob das noch nicht genug wäre, ist die Gitarrenarbeit jetzt doppelt so sperrig wie vorher. Highlights aufzuzählen würde sich schon fast als Blasphemie herausstellen, denn vom Opener Titeltrack, ‚Danger of Death‘, ‚Reconquista‘ oder dem abschließenden ‚Sonderkommandos Defy‘ haben sich hier die Killersongs gebündelt und lassen keinerlei Zeit für Zweifel, es hier mit einer verdammt ausgereiften Arbeit zu tun zu haben. Obendrein lässt man die Platte auf dem Schlusstrack in einem wahnsinnigen Break enden das einem sämtlicher Gehirnschmalz aus dem Großhirn rattert – so stell ich mir Konsequenz in Reinkultur vor!
Was jetzt nur noch fehlt ist ein wirklich eigener Stil. Die Mischung aus NEVERMORE, IN FLAMES, ANNIHILATOR und kurzzeitig IRON MAIDEN geht zwar ab wie Sau, ist aber dennoch nur eine Verschmelzung ebendieser Bands. Wenn man auf den nächsten Alben etwas eigener zu Werke geht, seh ich keine Probleme mehr für einen weiteren erstklassigen Output.
Kragens - Seeds Of Pain
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Heavy Metal |
Anzahl Songs | 9 |
Spieldauer | 42:57 |
Release | 2005-09-06 |
Label | Locomotive Records |