Da knüppel mir doch einer die Haare vom Sack! Was die drei Tschechen auf ihrem 98er Werk „Orthodox“ an Todesblei abfeuern kann eigentlich nur mit einem Kniefall bewertet werden. Da ein Kniefall irgendwie unkommunikativ ist, hier lieber in Wortform: Schnörkellos krachen sich die 9 Songs durchs Album, die Gitarren sind herrlich tief, genauso die Vocals. Erbarmungslos wechselt das Drumplaying zwischen Stakkato-Knüppel und Groove hin- und her. Dazu werden einem old-schoolige Death-Riffs um die Ohren gehauen, daß es schellt. Nie aber wird in einfallsloses Rumgeprügel verfallen, woran heutzutage viele Death-Bands kranken. Sämtliche Songs wirken absolut durchdacht und führen den Hörer geschickt von einem Nackenbrecher-Part zum nächsten. Positiv fallen auch Texte wie „Shit comes brown“ oder „To red ones“ auf, in denen sowohl Rechts- als auch Linksextremisten schön einen auf den Deckel kriegen. Spieltechnisch und in Punkto Songwriting befindet sich das Album auf hohem Niveau. Die Produktion ist fett, der Sound trocken – so wie es sich für Death Metal gehört. Soviel zur Besprechung, jetzt bitte der längst überfällige Kniefall!
Kein Kniefall, aber Death Metal der zu begeistern weiß!