Anscheinend muss man nicht mehr vor Scham erröten, wenn man sich heutzutage als Band den Begriff Nu Metal auf die Fahnen schreibt. Vergessen sind die zahlreichen Rap-Rock-Ergüsse, die einst innovative Bands wie KORN und LIMP BIZKIT nach sich zogen, und jüngst zeigten Bands wie STEELD, dass man auch heutzutage wieder guten Nu Metal machen kann.
Nun sind es also KOSMO B*TCH, eine junge Truppe aus Stuttgart, die sich mit ihrer ersten EP „Red Balloon“ in diesem Genre breit machen wollen. Nach den ersten Minuten ist dann auch zum Glück klar, dass man sich von Vorbildern wie KORN zwar durchaus Einflüsse bei der Gitarrenarbeit anmerken lässt, von Albernheiten wie Rap-Einlagen oder Ähnlichem aber absieht. Vielmehr setzt man auf alternative, manchmal fast schon progressive Ansätze, die eher dem Rock als dem Metal zuzuordnen sind. Frontfrau Barbara gibt hierbei ein breites Spektrum an verschiedensten Emotionen wieder und erinnert nur allzu oft an SKUNK ANANSIE. Auch die Refrains, deren Ohrwurmcharakter sich erst nach einigen Durchläufen erschließt, können sich sehen lassen: Mal schwer melancholisch, mal eher locker kommen die Melodien um die Ecke und beweisen mit jedem Durchgang ihr Potenzial für echten Tiefgang. Der letzte Track „Blinded“ fällt dann schließlich etwas aus der Reihe. Gab man sich bisher mit langsamen Rhythmen und eher zurückhaltenden Riffs zufrieden, erhält hier nun der Metal Einzug. Mit einem flotteren Tempo und flirrigen Gitarren weiß der Song aber trotzdem zu begeistern, und so passt auch der Abschluss dieser kleinen, aber durchaus sehr gelungenen EP.
Unter Nu Metal lässt sich der Sound von KOSMO B*TCH gar nicht so recht einordnen, und das ist auch gut so. Mit viel Abwechslung und verschiedensten Einflüssen, und vor allem einer grandiosen Performance der Frontfrau bekommt man hier ein feines Klangerlebniss geboten, das sich durch verschieden Spielarten von Rock und Metal kämpft, ohne dabei verkrampft zu wirken, und das nach einer EP direkt auf mehr hoffen lässt. Man darf gespannt sein, wohin der Weg führt, mit „Red Ballon“ ist defintiv ein guter Einstieg gelungen.
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