Fleißig als fantastischer, aufstrebender Newcomer angepriesen werden eine Menge jüngerer Bands, und das komischerweise auch noch aus genau den Genres, die im Grunde völlig ausgelutscht sind. Etwas schwärzlicher, moderner Death Metal mit Beatdown-Einflüssen und einem ganz leichten Modern Metal- oder Core-Einschlag – wenn man da gegenüber den tausenden von talentierten Amis und ähnlichen Truppen aus Europa zum Stich kommen will, muss man sich schon was einfallen lassen. Schauen wir doch mal, was sich die Kanadier von KORPIUS, die von Label und einigen Kollegen mit Kalibern wie BEHEMOTH oder NEURAXIS verglichen werden, ausgedacht haben.
Zunächst mal haben sie sich neun Songs mit einer Spielzeit von nicht einmal 40 Minuten ausgedacht, was für eine Zeitspanne von vier Jahren seit der letzten EP nicht gerade einem kreativen Überlaufen gleichkommt. Immerhin gehen diese neun Stücke für das, was sie sein sollen, absolut in Ordnung. Die obige Stilbeschreibung trifft es recht gut, wobei KORPIUS den Fokus eindeutig auf den MeloDeath-Teil ihres Stilmischmaschs legen. Dabei sind sie weniger düdelig-süßlich als vielmehr durchaus anspruchsvoll bis progressiv, wissen bis hin zu technisch beachtlichen Soli mit ihren Instrumenten umzugehen, haben deutlich Arbeit und Geld in eine etwas sterile State of the Art-Produktion gelegt und fallen damit qualitativ nicht riesig weit gegenüber den Genregrößen ab.
Was sie leider vergessen haben ist: Sich auch ein bisschen was Eigenes auszudenken, wäre eine gute Idee gewesen. Daran mangelt es “Shades Of Black“ in erheblichem Maße, und das ist auch der Grund, wieso das Album in der Gesamtbetrachtung und nach einer Handvoll Hördurchgängen nicht aus dem Mittelmaß herauskommt. Die Wertung mag hart erscheinen, ist aber angesichts der Vielzahl an Konkurrenten und einer unüberschaubaren Anzahl besserer Bands ähnlicher Ausrichtung gerechtfertigt.
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