Korn - Untitled

Review

Galerie mit 22 Bildern: Korn auf dem M'era Luna 2017

Dass der Bereich New Metal seit einiger Zeit im sterben liegt, beziehungsweise der Hype um diese Schublade mittlerweile vom Metalcore abgelöst wurde, darüber brauch nicht gestritten zu werden. Aber auch einstige New-Metal-Institutionen wie KORN kommen (nicht erst seit gestern) ins Straucheln. Blicken wir auf das letzte Album „See You On The Other Side“ zurück, darf einem ruhig der eine oder andere unschöne Schauer über Rücken laufen, denn das Album war alles andere als glanzvoll, geschweige denn im Ansatz gut.

Nun wollen es KORN also wissen (so zumindest die große Klappe der Musiker vor Veröffentlichung) und hauen ihr neues, selbst betiteltes Album raus. Die Ernüchterung vorweg: KORN waren mit „See You On The Other Side“ bereits nicht mehr wirklich KORN und sind es auch mit der neuen Scheiblette nicht wieder. Die Veränderung im Sound, die mit dem letzten Silberling eingeläutet wurde, wird konsequent weitergeführt und die alten Trademarks der Band kann man nur noch am Rande feststellen.

Der Saft ist raus, die Power lange dahin und auch die einst so großen (Gesangs-) Melodien sind weitestgehend flöten gegangen. Dahin sind die eingängigen Refrains und die mitreißenden Strophen. Ferner gibt es auf „Korn“ wischi-waschi-Musik, stellenweise schon Industrial-mäßigen, jedoch vollkommen uninspirierten Alarm. Gesang und Musik will oftmals so gar nicht mehr miteinander harmonieren und wenn doch, wirkt alles zu sehr gezwungen und nicht wirklich stimmig. Entweder gehen Jonathan Davis und seiner Crew die guten Ideen immer mehr aus oder der Austritt ihres geläuterten Gitarristen Brian Welch im Jahre 2005 war doch einschneidender als vom Rest der Band abgetan.

KORN sind heute viel kantiger als noch vor einigen Jahren. Nur selten gibt es durchgehend groovende Beats. Die Härte und vor allem der fett wummernde Bass, der in der Vergangenheit eines der Aushängeschilde KORNs war, werden nur noch sporadisch eingesetzt. Die Gitarren sind deutlich in den Hintergrund gemischt, was dem Album einiges an Wucht nimmt. Stellenweise klingen KORN so unmetallisch, dass selbst Formationen wie NINE INCH NAILS und MARILYN MANSON mehr Arsch im Sound haben. Übrigens scheinen KORN ein wenig bei denen abgeguckt zu haben, denn nicht selten erinnert ihre Musik an diese beiden Industrial Rocker. Leider aber besitzen KORN nicht annähernd dieselbe Klasse und so verzetteln sie sich oftmals in schrägen Arrangements und regelrecht nervigen Passagen, die demnach weder ins Ohr gehen, noch anderweitig interessant sind.

Unsinnig zusammengewürfelt erscheint das Album auf weite Strecken. Der Wille, neue Wege zu erobern ist ja schön und gut, aber das, was die Amis hier fabriziert haben, ist halbgarer Kram. Jeder, der KORN irgendwie mochte, muss spätestens mit vorliegendem Album einsehen, dass die Zeiten vorbei sind, in denen fette Brachial-Riffs ihre Musik bestimmen und die Aggressionen dir allein schon beim Zuhören die Kauleiste zerlegen. Das unbetitelte Album ist experimenteller Lahmarsch-Rock ohne großartige Höhepunkte. Nur vereinzelte Parts können halbwegs überzeugen. Es wird die meiste Zeit versucht und probiert, aber nichts bis zur Perfektion vollendet. Somit ist dieses Album eigentlich nur eines: Ein weiterer Schritt in die Belanglosigkeit.

KORN waren einmal gut, KORN hatten einmal Eier und sie hatten mal einen fetten Sound. Vor allem aber waren sie einmal…

04.08.2007

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4 Kommentare zu Korn - Untitled

  1. nerravain sagt:

    Also mal ganz ehrlich…
    Ich find die neue Platte nicht schlecht.
    Gut, die neuen Stücke klingen nicht mehr wirklich nach dem, was Korn einmal war, aber sie haben sich eben weiter entwickelt, und im Gegensatz zu See You On The Other Side, das ja nun wirklich ein Griff ins Klo war, haben sie sich wirklich wieder gesteigert und steuern wieder die richtige Richtung an. Die neuen Lieder sind um einiges progressiver und mainstreamlastiger als das alte Zeug (Zeug nicht abwertend gemeint)und enthalten eingängige Melodien. Es wurde viel mit elektronischen Sounds gespielt, die aber meist wunderbar mit
    der Musik verschmelzen. Auch Jonathan Davis klingt im Gegensatz zu See You On The Other Side wieder stärker und entschlossener hinterm Mikro. Allein bei der Gitarrenarbeit und bei der Härte der Lieder hätte ich mir mehr gewünscht, ansonsten ist das doch noch ein gutes Stück Musik auf der Platte. Wer noch am alten Korn-Sound hängt und sich mit ihrer neuen Entwicklung nicht anfreunden kann, hat Pech gehabt. Ich jedenfalls komme gut mit ihrer neuen Musik aus und finde sie herrlich erfrischend. PS: Mein erster Kommentar gilt übrigens nich, dfer war nur n Test gg

    8/10
  2. Anonymous sagt:

    Was ich bisher gehört hab war nicht sooo schlecht, aber mal ganz ehrlich… was soll das ganze Gerede von wegen "früher waren Korn so toll und jetzt werden sie immer schlechter"?
    Das hier 4/10, See you on the other side 2/10, Take a look in the mirror 6/10, Follow the leader 5/10, Life is peachy 1x 4/10 und 1x 8/10… da stehts doch direkt im Durchschnitt oder nicht? Wenn Korn so abgebaut haben, warum seh ich dann hier (von dem einen "Life is peachy" Review mal abgesehen) kein einziges als gut bewertetes Album?

    5/10
  3. Anonymous sagt:

    Das Review ist nicht gut, sry es ist einfach schlecht.

    Klar machen sie mit der Veränderung weiter wie bei "See you on the other Side"….. Aas alte KoRn ist tot! Das ist ein neues KoRn, dass haben sie auch schließlich schon an die 50x gesagt.
    Musikalisch betrachtet ist es auch völlig egal ob es nach Metal klingt oder nicht.. weil es einfach kein Metal ist!?!?

    Musikalisch gesehen gefällt das Album z.b sicherlich meinen Bruder der kein Metal hört.

    Kurz – Kein Metal Album, Alte Korn ist tot, Lieder sind … nicht besonders, und klar, Kommerz über Kommerz über Kommerz, was aber den Sound NICHT UND WIE OFT MUSS MAN DAS NOCH SAGEN NICHT SCHLECHT MACHT.

    6/10