Korea - The Delirium Suite

Review

Ganz schön große Töne spucken KOREA im Anschreiben zu ihrem Zweitwerk “The Delirium Suite“. Wörtlich heißt es dort, das Album werde die Band „ohne Zweifel an die absolute Spitze moderner Rockbands“ katapultieren. Diese Aussage schießt aus meiner Sicht weit übers Ziel hinaus. Denn wie schon auf ihrem Debüt “For The Present Of Purpose“ liefern die Schweden zwar soliden, gutklassigen Alternative Rock ab. Mehr ist es dann aber auch nicht.

Die Musik ist mit einer guten Portion schwedischer Melancholie á la KATATONIA versetzt, reicht aber keinesfalls an die Referenzband heran. Dazu fehlt es an Einfallsreichtum, Härte und Progressivität. Dennoch finden sich in nahezu allen Songs wunderbare Melodien und ordentliche Riffs. Gitarren und Gesang wechseln sich fortwährend in der Übernahme von Melodie und Harmonie ab und ergänzen sich prächtig. Dazu gesellen sich immer wieder elektronische Effekte, die aber angenehm dezent im Hintergrund platziert wurden. Michael Ehrnstebs Stimme erinnert phasenweise ein wenig an RADIOHEAD-Fronter Tom Yorke, was durch die auf dem Album enthaltene “Street Spirit (Fade Out)“-Coverversion noch unterstrichen wird.

Deutlich verbessert im Vergleich zum Vorgängeralbum sind Songwriting und Produktion. Die Gitarren kommen druckvoller daher ohne zuviel Raum einzunehmen und Schlagzeug und Bass bilden eine strukturierende Einheit. Alles in allem klingt “The Delirium Suite“ dichter und ausgereifter als der Vorgänger. Für den angestrebten Gipfelsturm genügt das vorliegende Material allerdings nicht.