Nach fast sieben Jahren Sendepause (inklusive zwischenzeitlicher Auflösung) sind die Niederländer, die bereits seit 1988 im Untergrund unterwegs waren, mit einem neuen Album wieder da. „What It Seems Is What You Get“ heißt das Stück und bedient wiederum die avantgardistische Attitüde der vierköpfigen Band.
KONG fahren ein breites Spektrum an Heavy-Metal-Groove, eingängigen Basslinien und Electronica auf; „What It Seems Is What You Get“ ist fast komplett instrumental gehalten. Das Ganze hat etwas von der Studioband bei einer Fernsehshow. Zwar erreichen die meisten Stücke eine Spielzeit im Rahmen von fünf bis sieben Minuten und sind auch alle sehr homogen, haben durchgehende Struktren, doch ein Mangel fällt drastisch auf: Spannungsbögen. Sieht man von den obligatorischen einleitenden Sequenzen ab, haben die Lieder keinen Anfang und kein Ende, sondern die Musik ist einfach da. Nicht mehr und nicht weniger. Das kann man sich zwei, vielleicht drei, höchstens vier Lieder lang geben, aber danach ist Sense. Außerhalb der erwähnten ungewöhnlichen Elemente, sporadischen aufmerksamkeitsheischenden Leadmelodien und dergleichen Schnipsel mehr findet keine Entwicklung statt, von Tempowechseln ganz zu schweigen, denn das bleibt das ganze Album hindurch gleich. Die Musiker beherrschen ganz sicher ihre Instrumente, aber vom kreativen Aufwand her erinnert „What It Seems Is What You Get“ zu großen Teilen an den Demo-Modus eines Keyboards. Wie man sich das eine ganze Stunde lang antun kann, ist mir schleierhaft.
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