Kompendium - Beneath The Waves

Review

Was für ein üppiges, wunderschönes und nobles Stück! Schon der optische Eindruck von „Beneath The Waves“ lässt sofort erkennt, mit welcher Hingabe hier gearbeitet worden ist. Sehr edel wirkt das im 7“-Vinyl-Format aufgelegte Stück aber nicht nur auf den ersten Blick hin, auch das Aufblättern des Teiles hat es – im wahrsten Sinne des Wortes – in sich, schließlich ist nicht bloß die eigentliche CD Inhalt dieses qualitativ hochwertigen Kartönchens, sondern auch eine Bonus-DVD, die neben dem Album selbst in 24/96 5.1 Surround Mix-Qualität auch einige Videos, wie auch eine Art „Making Of“ beinhaltet.

Überaus beeindruckend am Unternehmen KOMPENDIUM ist aber auch die Besetzungsliste, konnte Initiator und MAGENTA-Mastermind Rob Reed doch unter anderem Steve HACKETT, Gavin Harrison (PORCUPINE TREE), Mel Collins (KING CRIMSON, CAMEL), sowie die beiden IT BITES-Musiker Francis Dunnery und John Mitchel ebenso zur Mitarbeit gewinnen, wie auch den früheren KAJAGOOGOO und aktuellen Steve HACKETT- und Steve WILSON-Sidekick Nick Beggs und dem aus dem Musical-Bereich stammenden Sänger Steve Balsamo, sowie das „London Session Orchestra“ und den „English Chamber Choir“.

Klingt nach einem überaus üppigen Menü, das hier auf den Interessenten zukommt, oder? Und ein solches ist „Beneath The Waves“ auch geworden, weshalb das Label das Stück wohl auch bewusst in eine Reihe mit Mike OLDFIELD’s „Tubular Bells“ oder dem PINK FLOYD-Klassiker „Dark Side Of The Moon“ stellt. Das klingt zwar etwas überheblich, lässt sich aber zumindest hinsichtlich des Aufwandes und der mehr als nur bombastischen Darbietung jedoch durchaus nachvollziehen.

Was den Inhalt dagegen betrifft, können die Macher von KOMPENDIUM nicht unbedingt an die erwähnten Epen herankommen und zwar in erster Linie deshalb nicht, weil man mit Fortdauer der Spielzeit vom Bombast schlicht und ergreifend erschlagen wird und einzig die, ein wenig in Richtung BLACKMORE’S NIGHT tendierenden, dezent keltischen Folk-Anleihen für Abwechslung zu sorgen wissen, während der Großteil das Materials wohl im Bereich der „E-Musik“ deutlich besser aufgehoben wäre. Der Begriff „Rock-Oper“ der für dieses Album Verwendung findet, wirkt für mich hier nur bedingt zulässig, denn von „Rock“ – selbst im gediegenen, um nicht zu sagen „progressiven“ Sinne, ist hier leider nicht viel zu vernehmen.

Klar, die Leistung der Beteiligten schmälert dieser – zugebenermaßen noch dazu verdammt subjektive – Eindruck nicht im Geringsten, doch bei allem Verständnis für die Vorstellung überkommt einem als erwartungsfreudiger Prog-Rock-Liebhaber durch den nicht gerade leicht verdaulichen „Bombast-Anteil“ und die nicht minder häufig anzutreffenden, nur schwer zugänglichen Klassik-Zutaten leider recht rasch ein gewisses Sättigungsgefühl…..

30.01.2013
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