Ab und zu hat man als Musikrezensent das Problem, dass man sich ein Album anhört, dieses auch gut findet, aber eben nicht sehr gut, ohne aber genau festlegen zu können, warum dieses Album jetzt nur der Burner, nicht der Oberburner ist, egal, wieviele Durchläufe man ihm gibt.
KOLP und ihr Zweitwerk „The Outside“ sind so ein Fall: Acht Durchläufe hat das Album nun bekommen, sagt mir iTunes (deshalb kommt diese Review auch leicht verspätet), und ja, die zwei Ungaren machen darauf wenig falsch. Arschkaltes Riffing irgendwo zwischen älteren SHINING (den schwedischen SHINING, aber ohne eine allzu depressive Stimmung) und ganz alten DARKTHRONE („A Blaze“-alt, nicht „Transilvanian Hunger“-alt), aber auch mit CARPATHIAN-FOREST-Einflüssen („The Place“), gepaart mit einer doomig-schleppenden Herangehensweise, die das kalte Riffing nochmal untermauert, der Atmosphäre damit sehr zuträglich ist und obendrein noch für einen recht eigenständigen Stil sorgt; aber auch für gelungene Abwechslung, wenn KOLP dann – wie zum Beispiel in „The Initial State“ – doch eine Kante Tempo zulegen: Das ist das Klangbild, das sich beim Hören von „The Outside“ entfaltet.
„The Outside“ ist also zu einem gewissen Grad durchaus eigenständig, atmosphärisch und dynamisch-abwechslungsreich – und trotzdem kann mich das Album nicht mitreißen. Ja, es gibt ein paar geradezu grandiose Parts (etwa in „The Void And The Silence“ oder vor allem im abschließenden „The Outside“), aber wirklich zwingend ist das Songwriting nicht.
Auch, wenn sich „The Outside“ für Genrefans auch jetzt schon lohnt, würde ich mir für das nächste Mal noch ein paar zündende Ideen mehr wünschen. Um den Bogen zum Anfang zurückzuschlagen: eben das, was ein gutes Album zu einem sehr guten Album macht.
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