Ingo 
KOENIX aus der schönen Schweiz präsentieren auf ihrem neuen Album „Vo De Gipfle“ 16 authentische Mittelaltertracks, die besonders Puristen der Szene zu gefallen wissen werden. Denn statt auf Party-Folk zu setzen, schaffen es die sechs Mannen auch ganz ohne elektrische Gitarren und Co. die Zuhörer in ihren Bann zu ziehen.
Bereits auf ihrem ersten Longplayer „Us Em Gjätt“, konnten die Musiker durch die klasse Kombination von typischen Mittelalterelementen und treibenden, modernen Rhythmen punkten. Dieser Weg wird auf „Vo De Gipfle“ weiter bestritten und ausgebaut. Wenn auch der Opener „Yklang“ noch sehr düster und mystisch daherkommt, hauen die Jungs mit „Schnee“ einen Kracher für jeden Mittelaltermarkt raus. So lobe ich mir das. Auch das folgende „Dr Zwirbelzwärge Härdbärgwärchwägstäg“ (nach dessen Aussprache man einen Knoten in der Zunge hat) geht in die gleiche Richtung, erinnert sehr an die Ergüsse von SCHELMISH auf ihrem „Persona Non Grata“-Album. Typische Schweizer Folklore wird bei „Dass Du Mi Liebschte Bisch“ dargeboten. Ein wenig gewöhnungsbedürftig diese Nummer, gehört aber irgendwie auch dazu, wenn man ein Album wie dieses macht.
Es folgen Stücke „Wildi Ross“, „Sassariente“, „Zugvogel“, „Usem Oste“, „Änedra“ oder „Schwalbentanz“ – KOENIX gehen ihren Weg weiter und das in einer recht hohen Qualität. Die Musiker wissen, wie man fesselnde Nummern schreibt, die jeden Fan von Mittelalter/Folk ansprechen. Einziges Manko an der Scheibe ist, dass die Lieder zu Hause vielleicht nicht so funktionieren, wie live vor Publikum und mit entsprechender Kulisse. Aber das ist freilich ein Manko fast aller Veröffentlichungen des Genres. Ansonsten: Daumen hoch für dieses tolle, gut in Szene gesetzte, Werk.
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