Lang kann man die MCD ja nicht gerade nennen. Lumpige 8:56 verteilen sich da auf ganze acht Lieder. Das macht 1:07 Minute pro Stück im Mittel – das arithmetische Mittel versteht sich. (Toll! Hier hat jemand Statistik drauf. – Anm. d. Verf.)Trotz der eher mageren Spielzeit können „Know Your Enemy“ aber mit sehr energiegeladenem, straight-forward Hardcore der Alten Schule punkten. Die Songs sind allesamt im oberen Tempobereich gehalten und eignen sich nicht zuletzt wegen ihrer simplen, aber wirkungsvollen Strickweise hervorragend zum Abgehen und Moshen. Die Gitarren leisten sehr effektiv ihre Rhythmusarbeit mit nur wenigen Leadausflügen, während sich Sänger Davy heiser durch die Songs schreit und wahlweise von Backgroundshouts unterstützt wird, z.B. „Road to Misery“. Besonders ist mir die gute Produktion aufgefallen. Die Snare knallt ungemein und hat ordentlich Punch. Aber keine Panik,hier ist nichts glatt gebügelt, sondern hat genug Rauheit und eine gehörige Portion Rotz, wie es sich gehört. Das man für guten Hardcore oder Punk schon lange nicht mehr zwangsläufig über den großen Teich schauen muss, findet auch wieder seine Bestätigung, denn die Jungs kommen aus dem schönen Holland und haben ein deutsches Label. Allen die etwas mit Hardcore anfangen können, lege ich diese Scheibe wirklich ans Herz. Diese knapp neun Minuten machen schon mal sehr neugierig auf das, was in Zukunft noch kommen mag.