KNORKATOR, die meiste Band der Welt, hat mit „Das Nächste Album Aller Zeiten“ die zweitbeste Platte ihrer Karriere abgeliefert. Nicht weiter verwunderlich ist, dass die Boygroup ihr Überalbum „Ich Hasse Musik“ nicht toppen konnten. Zwei kleinere Durchhänger in Form der Songs „Franz Hose“ und „Symphonische Dichtung“ haben dies erfolgreich zu verhindern gewusst.
Nichtsdestotrotz ist „Das Nächste Album Aller Zeiten“ ein überaus geiles Album! Die Musik der fünf Jungs aus Berlin ist nun weitaus gereifter und strukturierter und die Texte wesentlich erwachsener und durchdachter. Lustig, aber auf den Punkt gebracht.
Man äußert sich nun in gewohnt witziger KNORKATOR-Manier auch sozialkritisch. Die beiden Songs „Eigentum“ und „Geld“ sind die gelungensten Beweise hierfür.
Der Spezielle Humor der Band ist auch etwas verfeinert worden. Solch typisch unappetitlichen, aber dennoch unterhaltsamen „Kopf in Anus“-Themen und dem allseits beliebten „Hass auf Jugendliche“ wird ebenso gefrönt, wie hemmungslosem Geschlechtsverkehr. Und das merklich wortgewandter und nicht minder witzig als auf den letzten Alben.
Merklich ist der vermehrte Einsatz von elektronischen Sounds und fetteren Gitarren im Stile von IN EXTREMO. Was auf „Ich Hasse Musik“ schon seinen Anfang fand, wurde auf dem neuen Album konsequent fortgeführt. Auf „Das Nächste Album Aller Zeiten“ finden sich einige Songs wieder, die wohl zu den Besten gehören, die die Band je hervorgebracht hat. „Alter Mann“ ist wohl das beste Beispiel dafür.
Das neue Album ist zwar nicht besser als „Ich Hasse Musik“ aber auch nicht schlechter – es ist einfach „anders“ und mit dem Vorgänger nur schwer zu vergleichen. Löblich hervorheben muss man, dass die Berliner es wirklich gaschafft haben, sich nicht zu wiederholen oder sich selbst zu kopieren, aber gleichzeitig ihrem Stil treu zu bleiben. Daher eine ganz klare Kaufempfehlung meinerseits!
Anspieltipps: „Alter Mann“, „Eigentum“ und „Geld“
Das nächste bzw. letzte Album aller Zeiten stellt die Genialität von Knorkator voll unter Beweis. Zwar sind die Songs an sich nicht so derb und direkt wie bei den Vorgängern aber dennoch textlich glänzend gelungen. Beispielsweise das "Lied vom Pferd" welches eine unglaubliche Zweideutigkeit beinhaltet, die vor allem dann auffällt, wenn man das Lied jemandem vorspielt, der den Titel nicht kennt ;-). Die Topwertung gibt es von mir nicht, weil 2 bis 3 schwächere Lieder gegen Ende dabei sind.