Knoest - Dag

Review

KNOEST, drei Herren aus der niederländischen Provinz Gelderland, veröffentlichen mit „Dag“ ihr Debütalbum. Verschrieben hat man sich einem atmosphärischen, stimmungsvollen Black Metal: Über vier Songs widmen sich KNOEST dabei – der Albumtitel lässt es vermuten – dem Tagesablauf und den Tageszeiten von Morgen bis Nacht. So weit, so wenig spektakulär.

Klischeefreier, stimmungvoller Black Metal von KNOEST

Was das Auftreten von KNOEST deutlich spektakulärer macht, ist, neben der textlichen Darbietung auf Niederländisch, der markante Bariton-Gesang von Frontmann Joris, der sich, mal erzählend, mal inbrünstig singend, über die Songs legt. Ehemals aktiv bei HEIDEVOLK und WEDERGANGER, merkt man der gesanglichen Darbietung an, dass hier mehr Erfahrung vorhanden ist, als man bei einem Erstwerk einer Band unbedingt vermuten müsste. Die Band spielt ihren Black Metal damit nicht nur atmosphärisch, sondern  mitunter auch ziemlich episch.

Ein wenig EMPYRIUM scheint da in den ganz ruhigen Passagen durch, auch ein bisschen URFAUST, ansonsten steuert man auch mal etwas paganlastigere Ecken an. Dabei umschifft man allerdings geschickt, in die allzu klischebeladenen Bereiche des Genres abzudriften oder den schunkelnden Weg des Folk zu beschreiten. Wenn, wie in „Avond“, das Tempo mal ein bisschen angezogen wird, zeigen KNOEST ihre wahre Stärke – und richtig rockigen Biss: In diesem Titel versteckt sich auch eine zauberhafte BATHORY-Anleihe, die einen Weg aufzeigt, den man KNOEST wünscht, weiter zu erforschen. Auch die mit akustischer Gitarre untermalten Passagen stechen positiv hervor.

So ganz ausgewogen ist das Ganze (noch) nicht, der stilistische Mix von „Dag“ ist dann doch noch ein wenig ungestüm: Die perfekte Harmonie zwischen Gesang und Instrumentalfraktion scheint noch nicht erreicht – „De Nacht“ zeugt davon. Auch könnte man die von der Gitarre angedeutete Breitwand ein wenig aufweiten – mehr wäre hier womöglich mehr, kann man vermuten.

„Dag“ deutet Potential an

„Dag“ ist vielleicht noch nicht der ganz große Sprung. Dennoch ist das Debüt von KNOEST eine absolut solide – und vor allem spezielle – Angelegenheit, die sich im Kreise von Liebhabern schnell einen Namen machen dürfte. Seien wir gespannt auf weitere Veröffentlichungen der Herren aus Gelderland.

28.08.2019

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

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