Klynt - Of Klynt And Man

Review

KLYNT nehmen sich selbst nicht so ganz ernst. Wie sollten sie auch, wenn sie ihre Musikrichtung als “Proll Power Thrash Metal” umschreiben? Allerdings sollte man nicht den Fehler begehen und KLYNT sofort in eine Ecke mit anderen Nonsens-Bands zu stellen. Die Österreicher beherrschen ihre Instrumente nämlich durchaus.

Mit “Of Klynt And Man” legen die Mannen um Sänger Sir Dadukles Prime ihr Debütalbum vor, das in der Tat eine Mischung aus den im Infoblatt beschriebenen Stilrichtungen ist – inklusive des Zusatzes ‘Proll’. Gleich der Opener “PROLLogue” zeigt auf wohin die Reise geht. Schwere Riffs, treffen groovige Rhythmusarbeit und die eigenwillige Stimme von Sir Dadukles Prime. Der Sir hangelt sich mal aggressiv, mal aufgesetzt episch durch die Songs, die dadurch eine sehr spezielle Note erhalten. Hin und wieder erinnert er sogar (aber gaaanz dezent) an Pete Steele, was für den Sound von KLYNT ebenfalls von Vorteil ist. Da kann man es auch verschmerzen, dass der gute Sir hin und wieder neben den Tönen liegt.

Die Musik kann sich dadurch völlig frei entfalten, so dass melodische Gitarren-Parts neben thrashigen Elementen stehen können, ohne sich gegenseitig zu beharken. Positiv anzumerken ist, dass KLYNT sichtlich um Abwechslung bemüht sind und auch vor akustischen Passagen nicht zurück schrecken. Stücke wie “Into The Abyss” gewinnen durch solche Einsprengsel nicht nur an Dynamik, sie werden hierdurch auch aufgewertet und verfügen über gelungene Spannungsbögen. “Hell Is Home”, “Everything Dies (But Me)” oder auch “They Called Him Klynt” kann man ebenfalls als gelungen bezeichnen. Was KLYNT hingegen etwas abgeht – und darunter leidet der Gesamteindruck – ist eine gewisse Nachhaltigkeit. Sir Dadukles agiert teilweise derart pathetisch, dass man Strophe/Refrain phasenweise nicht auseinander halten kann und die Nummern so ihr Gesicht verlieren.

Das ist etwas schade, denn die Band hat Potential und ich finde es auch sehr gut, dass KLYNT weniger konform auf ihrem Debüt agieren als viele andere Bands dies tun. Was fehlt, sind die packenden Refrains in den Songs, die KLYNT von der Masse abheben könnten. Für ein Debüt geht “Of Klynt And Man” absolut in Ordnung, keine Frage. Auf der anderen Seite wartet auf die Band auch noch ein wenig Arbeit. Anchecken ist aber durchaus erlaubt.

03.06.2012

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