Klone - The Unseen
Review
Mit “The Unseen“ feiern KLONE ein besonderes Jubiläum und veröffentlichen ihren zehnten Langspieler. Im Laufe ihres Schaffens haben die französischen Art-Rocker sich mit diversen unterschiedlichen Einflüssen und Themen beschäftigt. Auf “The Unseen“ geht es um die Vergänglichkeit der Schönheit der Natur und in diesem Zusammenhang darum, wie wichtig es ist, die Gegenwart als ein Geschenk zu verstehen.
All Filler, No Killer von KLONE?
Nachdem der Vorgänger “Meanwhile“ etwas härter war, bewegt “The Unseen“ sich wieder zurück zu weicheren, verträumteren Klängen und vor allem immer wieder hin zu Jazz-Einflüssen. So endet der Opener des Albums “Interlaced“ mit einem Saxofon-Solo und auch im weiteren Verlauf des Albums kombinieren KLONE Jazz mal mit härteren Gangarten wie bei “The Unseen“ und mal mit ruhigeren, groovigen Melodien wie bei “Desire Line“.
Insgesamt ist “The Unseen“ vorhersehbar und birgt keine großen Höhepunkte und Überraschungen. Auf ihrem neuen Album haben die Franzosen die Catchiness und Charakterstärke ihrer Vorgänger etwas verloren. “After The Sun“ und “Slow Down“ haben zwar eindeutigen KLONE-Charakter, aber nicht genug Ecken und Kanten, um sich im Gehörgang festzusetzen und sind beim Übergang zum jeweils nächsten Song fast schon wieder vergessen.
Überraschend und verwirrend ist allerdings der letzte Song des Albums “Spring“ mit einer Länge von über 12 Minuten. Zuletzt haben KLONE wohl vor über 10 Jahren einen ähnlich langen Song geschrieben – und hätten das gern in der Vergangenheit lassen können. Nachdem der eigentliche Song nach sechs Minuten vorbei ist, gibt es für weitere sechs Minuten ein unauffälliges, sich wiederholendes Instrumental mit dem Geräusch eines schlagenden Herzens im Hintergrund, das den Hörer nach spätestens zwei Minuten daran zweifeln lässt, dass die Gegenwart tatsächlich ein Geschenk ist.
“The Unseen“ fühlt sich an wie ein Traum
Wie der Titel des Albums es schon ankündigt, klingt “The Unseen“ vage, ist schwer greifbar und fühlt sich an wie ein Traum. Es zu hören ist ein durchaus angenehmes Erlebnis und gewohnte Elemente werden von Saxofon und Jazz-Melodien wie durch Traumlogik verzerrt. Doch sobald der letzte Ton verklungen ist, rinnt dem Hörer das Album durch die Finger und es fällt schwer, sich daran zu erinnern, was genau gerade eigentlich passiert ist.