Klone - Meanwhile

Review

Mit „Meanwhile“ haben die Prog-Rocker KLONE vor Kurzem ihr bereits siebtes Album veröffentlicht. Der 2019er Vorgänger „Le Grand Voyage“ ist uns zwar irgendwie durch die Lappen gegangen, doch zum 2015er „Here Comes The Sun“ war der rezensierende Kollege voll des Lobes. Allgemein haben KLONE bisher nur hohe Wertungen erzielt, und auch „Meanwhile“ ist ein gutes Album geworden. Bei all der Einteilerei in Genres wie Experimental oder Avantgarde (siehe bisherige Album-Reviews) überrascht es jedoch, wie sehr der aktuelle Release an ’schnöden‘ 2000er Alt-Rock aus den USA erinnert. Dies sollte ausdrücklich nicht als negative Wertung aufgefasst werden, sondern als anschaulicher Vergleich verdeutlichen, dass das aktuelle Album sehr zugänglich geworden ist und mit sperrigem Prog nichts am Hut hat.

„Meanwhile“ zeigt sich emotional ambivalent

Der Opener „Within Reach“ beginnt atmosphärisch und entspannt. Die melancholische Stimmung, die für KLONE typisch ist, wird sich mit wenigen Ausnahmen durch das ganze Album ziehen. Es gesellen sich aber auch immer wieder positivere und hoffnungsvolle Melodien dazu, wie beispielsweise in „Bystander“ oder „Apnea“. Allgemein ist die Stimmung stets emotional und oft ambivalent. Die Instrumentierung ist deutlich von proggigen Elementen geprägt, zeigt sich mitunter jazzig und wird durch zusätzliche Details wie kleine Saxophon- und Pianopassagen ergänzt. Ein definitives Highlight ist der Gesang von Fronter Yann Ligner, der unter anderem für den eingangs erwähnten 2000er-US-Alt-Rock-Vibe verantwortlich ist. Ebenfalls prägnant ist der Einsatz des Basses.

KLONE liefern starke Tracks

Mit „Bystander“, „The Unknown“ und „Disobedience“ befinden sich gleich mehrere starke Tracks auf „Meanwhile“. Wirkliche Ausfälle sind nicht zu beklagen, doch obwohl die restlichen Tracks ihre Momente haben, reißen sie nicht unbedingt vom Hocker. Insgesamt stellt sich das Album nach den ersten paar Tracks als recht vorhersehbar heraus, was allerdings nur wenig stört. Vor allem die Melodien funktionieren trotzdem, und KLONE sorgen mit zahlreichen Brüchen innerhalb der Songs für die notwendige Abwechslung. Der Rausschmeißer und Titeltrack „Meanwhile“, der sich durch die sehr abgedroschene Textzeile „today’s the first day of the rest of our lives“ nicht gerade mit Ruhm bekleckert, hätte mit seinen sieben Minuten aber gerne etwas mehr anfangen können.

18.02.2023

headbanging herbivore with a camera

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