Klogr - Keystone

Review

Galerie mit 20 Bildern: Klogr - Endorphin Tour 2019 in Mannheim

Bei KLOGR („key-log-are“ ausgesprochen. Danke, Wikipedia!) handelt es sich um eine italienische Alternative/Prog-Band, die Anfang Oktober ihr drittes Studioalbum mit dem Titel „Keystone“ veröffentlichte. Musikalisch verortet man sich selbst zwischen Bands wie METALLICA, TOOL, A PERFECT CIRCLE und ALICE IN CHAINS und so verkehrt erscheint diese Selbsteinschätzung zumindest bezogen auf „Keystone“ nicht.

Nicht so düster wie das Artwork

Aber auch der Hard Rock ist in einer modernen Spielvariante recht stark auf dem Album vertreten. Man höre nur das flotte „Technocracy“. Wobei sich schon der nächste Track wieder von einer  ganz anderen Seite zeigt: „The Echoes Of Sin“ ist eine astreine Power-Ballade mit klassischen Prog-Anklängen und einem Hang zum Epischen.

Dieser ist vor allem auf den Gesangsstil von Gabriele „Rusty“ Rustichelli zurückzuführen, der einen sehr expressiven Ansatz verfolgt, der sich irgendwo zwischen Radio-Reibeisen wie NICKELBACKs Chad Kroeger und DISTURBEDs David Draiman verorten lässt. Für Alternative-Prog dieser Machart ist das recht ungewöhnlich, was erst einmal als Pluspunkt zählen muss. Allerdings gelingen Rustichelli die richtig mitreißenden Momente dabei eher selten. Oft wirkt seine Delivery hingegen gepresst und etwas gekünstelt. Wer zudem beim Anblick des schicken Artworks des italienischen Künstlers Andrea Saltini ein düsteres Werk erwartet hatte, wird vermutlich enttäuscht werden. Dafür geht es gesanglich deutlich zu sehr in Richtung Arena-Refrain.

KLOGR überzeugen nicht so richtig

Musikalisch vermitteln die oben aufgelisteten Referenzen wie angedeutet bereits ein recht gutes Bild von dem, was den Hörer auf „Keystone“ erwartet. Der Bass bekommt viel Raum und bereichert das Soundbild mit einigen Läufen, die weit mehr sind als reine Rhythmusarbeit. TOOL lassen grüßen. Die Gitarren riffen hingegen tief und groovig, immer wieder unterbrochen von perlenden Clean-Passagen und Power-Akkord-Wänden für die Refrains. Alles grundsolide, allerdings auch wirklich nicht neu.

Der ambitionierte Spagat zwischen Prog-Metal und Alternative-Massenbedienung will KLOGR auf „Keystone“ insgesamt nicht so wirklich überzeugend gelingen. Wenn die Italiener im November auf Tour für THE RASMUS eröffnen, könnten sie es aber aus ganz anderen Gründen schwer haben.

27.10.2017

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