KLL - Black Covers White

Dass die Italiener ganz groß in Sachen kitschiger Power Metal sind, sollte spätestens seit RHAPSODY OF FIRE eigentlich jedem bekannt sein. Dass man im Land der Pizza aber auch richtig thrashen kann, wollen KLL jetzt mit ihrem bei Lost Sound Records erschienenen Debut beweisen. Können sie es wirklich?

Um es gleich aufzulösen: Ja, sie können es. “Black Covers White“ bietet 11 Songs, die richtig nach vorne gehen und dem Hörer kaum die Zeit geben, zwischendurch mal zu verschnaufen. Dabei zelebrieren die Norditaliener die moderne Variante des Thrash. Stellenweise erinnern sie an neuere Kreator oder Final Breath.

KLL haben bei ihren Vorbildern offensichtlich genau hingehört, und wissen, worauf es ankommt. Die Gitarrenriffs sind eingängig und treibend, und auch die Songstrukturen sind abwechslungsreich. Alle Nummern sind kurzweilig und mit vielen Akzenten und Breaks versehen. So kommt keine Langeweile auf, sollte man denken. Allerdings ist insbesondere der Gesang derart eintönig, dass er spätestens nach der Hälfte der Platte zu nerven beginnt. Hier hätte ich mir wirklich etwas mehr Abwechslung gewünscht, aber Andrea Pisoni brüllt immerzu nur in einer Stimmlage. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Tatsache, dass fast gänzlich auf Gitarrensoli verzichtet wird. So hätte man die Kompositionen noch weiter auflockern können und ihnen einen ordentlichen Höhepunkt verpassen können. Denn genau der fehlt bei einer Vielzahl der Tracks. Ebenso fällt auf, dass alles in einem ähnlichen Tempo eingespielt wurde. Man bewegt sich stets im Uptempo, aber nicht ein einziges Mal wird so richtig Vollgas gegeben und die Sau raus gelassen, was dazu führt, dass das Album insgesamt trotz der guten Riffs doch sehr gleichförmig wirkt. Es fehlen einfach die richtig herausstechenden Momente.

“Black Covers White“ ist ein solides Thrash Metal-Werk in ordentlich drückendem Soundgewand, welches aber qualitativ leider nicht ganz an die letzten Veröffentlichungen der alteingesessenen Vertreter des Genres herankommt.