Klimt 1918 - Just In Case We Will Never Meet Again

Review

„Music For The Cassette Generation“ lautet der vielsagende Untertitel des neuen Albums „Just In Case We’ll Never Meet Again“ des italienischen Quartetts KLIMT 1918, der vor allem die heutigen Mittdreißiger ansprechen dürfte und damit all die, die in ihrer Jugend noch Kontakt mit Kassetten als Aufnahme- und Abspielmedium hatten und regelmäßig ihre Lieblingssongs aus dem Radio mitgeschnitten haben. Passend dazu gibt es das neue Album in der „Luxus Edition“ auch tatsächlich in Kassettenform – natürlich nur als Ergänzung zur CD. Eine wirklich nette Idee, die jedoch alles nichts nützen würde, wenn das Album nicht auch in musikalischer Hinsicht etwas Besonderes darstellen würde.

KLIMT 1918 präsentieren auf ihrem neuen Album teilweise sehr eingängigen Gitarren-Rock, der stellenweise nicht weit entfernt von vielen sich im Radio tummelnden Mainstream-Bands einzuordnen ist. Die meist im höheren Bereich angesiedelten Vocals von Marco Soellner transportieren eine Stimmung, die irgendwo zwischen guter Laune und Melancholie einzuordnen ist. Übertrieben „rockig“ geht es dabei allerdings nun auch wieder nicht zur Sache, dennoch überwiegen dank der lebendigen Gitarren die eher schwungvollen Rhythmen, sei es bei „Ghost Of A Tape Listener“ oder dem Titeltrack „Just In Case We’ll Never Meet Again“. Angereichert werden die Songs mit überwiegend eingängigen Refrains, die häufig mit viel Pathos dargeboten werden. Auch wenn es im Rahmen der elf Tracks vereinzelt schwermütige Augenblicke gibt („Atget“), hat man stets das Gefühl, dass der Sound von KLIMT 1918 von einer gewissen Leichtigkeit und Unbeschwertheit getragen wird. Gleichzeitig gelingt es den vier Italienern mit ihren Songs, eine Brücke zwischen den vergangenen Zeiten der 80er und dem modernen Sound der Gegenwart zu schlagen – so verbinden sie Erinnerungen an die Vergangenheit, seien es positive oder negative, musikalische oder persönliche, mit dem Lebensgefühl der gegenwärtigen Generation.

Vielleicht liegt es gerade an dieser Symbiose, dass „In Case We’ll Never Meet Again“ eine breite Masse an Hörern ansprechen dürfte. Radiotauglichkeit und Mainstream-Pop/Rock sind Begriffe, die manchmal in „gefährliche“ Nähe rücken und stellenweise auch der Eindruck einer gewissen Gleichförmigkeit entsteht. Der Qualität des Albums schadet das nur wenig und wer mal wieder Lust auf unbeschwerten Pop/Rock hat, kann mit „Just In Case We’ll Never Meet Again“ eigentlich nichts falsch machen.

24.06.2008

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