Kivimetsän Druidi - Betrayal, Justice, Revenge

Review

Kaum irgendwo unterscheiden sich Meinungen so sehr, wie bei der Musik. Ein Musterbeispiel dafür war z.B. auch das Debutwerk „Shadowheart“ von KIVIMETSÄN DRUIDI. Zwischen massiven Verrissen und Hohelob erhielt es so ziemlich jede Wertung. Während bei uns mein rezensierender Kollege Johannes viel Kritik äußerte, mochte ich das Werk, wenngleich doch ein wenig die Selbständigkeit fehlte.

Das Zweitwerk „Betrayal, Justice, Revenge“ wird die Gemüter sicherlich genauso spalten. Denn insgesamt hat sich am Sound der Steinwald-Druiden nicht viel geändert. Positive wie negative Aspekte sind gleich geblieben.
Auf der Minus-Seite steht noch immer die Tatsache, dass die Finnen sich sehr stark an Bands wie FINNTROLL oder auch BATTLELORE orientieren, obgleich sich das heuer schon etwas gebessert hat. Der Knackpunkt Gesang ist geblieben. Ich hatte eigentlich erwartet, dass sich die Stimme von Leeni-Maria Hovila vielleicht ein bisschen in Richtung Variablität entwickelt. Das ist jedoch Fehlanzeige und auf Dauer wird ihr Opern-Sopran, dem es auch an der letztendlichen Ausdruckskraft fehlt, etwas anstrengend.
Auf der anderen Seite verstehen es KIVIMETSÄN DRUIDI spannende Konstrukte an der Schnittmenge zwischen Pagan-, Folk- und Symphonic Metal zu erschaffen, die den Hörer durch die Melodielinen immer wieder in den Bann ziehen können. Energievolle Pagan-Passagen werden dabei gelungen mit den Bombastelementen des Symphonic Metal und traditionellen Melodien vereint. In den Songs selbst zielen die Finnen regelmäßig auf die Erzeugung einer Dramaturgie, was sie musikalisch auch gut vermitteln können.
„Seawitch And The Sorcerer“, „The Visitor“, „Manlan Vartija“ und „Of Betrayal“ sind dabei die herausstechenden Tracks, während „Tuoppein’Nostelulaulu“ und „Chant Of The Winged One“ mehr auf eine stimmungsvolle Atmosphäre hinarbeiten. Lyrisch wird zwischen englisch und finnisch gewechselt, was im Grunde beides funktioniert, wenngleich die englische Sprache etwas besser zum Sound passt.
Technisch ist außer dem Kritikpunkt weiblicher Gesang alles in Ordnung. Man muss natürlich das Keyboard als gegenüber der Gitarre fast gleichwertiges Instrument akzeptieren, um an der Musik von KIVIMETSÄN DRUIDI Gefallen zu finden. Insgesamt enthalten die Kompositionen aber auch etwas mehr Dynamik als noch auf dem Erstwerk. Daran haben auch Josi Koskinens harsche Vocals Anteil, die vermehrt eingesetzt werden und einen gelungenen Kontrast zur Engelsstimme von Leeni-Maria bilden. An cleanen männlichen Gesang sollte sich die Truppe vielleicht auch mal heranwagen. Erste Tests bei „Tuoppein’Nostelulaulu“ zeigen, dass es funktionieren kann.

Im Fazit halte ich fest, dass „Betrayal, Justice, Revenge“ denjenigen gefallen wird, die bereits ihre Freude mit dem Erstwerk „Shadowheart“ hatten und/oder die ansonsten gerne Musik von FINNTROLL ,TURISAS, FALCONER, ENSIFERUM oder auch MIDNATTSOL und BATTLELORE hören. Freunde des toughen, schwarzmetallisch geprägten Pagan schauen dagegen lieber woanders.
KIVIMETSÄN DRUIDI führen ihre Fantasy-Folk-Metal-Sound konsequent fort. Ich muss sogar sagen, dass sich aus all den verwendeten Einflüssen inzwischen so eine Art bandeigene Note im kompositorischen Bereich entwickelt.

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09.04.2010

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