„Megalomania“ (Oder besser gesagt „Größenwahn“), dies ist der Titel des nunmehr vierten Studioalbums der schwäbischen Heavy-Rock-Band KISSIN‘ DYNAMITE. Am Anfang ihrer Karriere noch unverkennbar als Hair-Metal-Band auftretend, reifte das Quintett mit der Zeit zu erwachsenen, aber dennoch dem Heavy/Power Metal und Hard Rock treuen Musikern heran. Eine Entwicklung, die sich auch auf das musikalische Schaffen auswirkte.
Direkt am Anfang von „Megalomania“ glänzt man mit einem der wohl besten Songs der Bandgeschichte, „DNA“ – mitreißende Riffs, eine wahnsinnig prägnante Synthie-Spur und ein atemberaubender Mitsing-Refrain treffen auf einen brillanten, mehrstufigen Text. Nach dem Anfangskracher verabschiedet man sich mit „Maniac Ball“ für kurze Zeit in Midtempogefilde, um anschließend „VIP In Hell“ aus dem Hut zu zaubern, ein Song, der voll mit Bombast und Kraft perfekt funktioniert. Spätestens mit dem ruhig gehaltenen „Fireflies“ zeigt man auch die ebenso beliebten weichen Seiten der Band, mit einem Hang zum Romantischen ist es vermutlich dieser Song, welcher bei einigen Fans für Gänsehaut sorgen dürfte. Etwas schwächer, zumindest auf den ersten Blick, sind die nächsten beiden Song, als Einleitung für das fulminante Abschlussquartett funktionieren diese allerdings ebenfalls perfekt. Mit dem unheimlich hitverdächtigen „Running Free“ und dem motivierenden „Legion Of The Legendary“ läutet man nach 25 Minuten allerdings auch schon das Ende von „Megalomania“ ein. Dem Schluss nahe holen KISSIN‘ DYNAMITE mit dem unglaublich schmalzigen „The Final Dance“ und dem Midtempo-Mitgröl-Rocker „Ticket To Paradise“ allerdings noch einmal zum musikalischen Rundumschlag aus, um das Album nach 40 Minuten auf eine von Vorfreude getriebene zweite Runde zu schicken.
KISSIN‘ DYNAMITE wirken gereift, nicht nur optisch, auch musikalisch zeigt sich die Band wesentlich „optimiert“. Mit „Megalomania“ präsentiert sie den bisher stärksten Longplayer der Bandgeschichte: Textliche Tiefe, Humor und mitreißende Arrangements sind mitunter passende Stichworte. Bis auf „Deadly“ und „God In You“, welche beide nach mehrmaligen Hören an Qualität gewinnen, zünden alle Songs bereits im ersten Durchlauf. Dieses vierte Studioalbum lässt keine Wünsche offen, neben “harten“ Heavy-/Power-Metal-Hymnen wird auch auf die ruhigeren Seiten des Quintetts verwiesen. Als Mischung aus MÖTLEY CRÜE, POWERWOLF und BILLY IDOL präsentiert man sich unglaublich breit gefächert und gibt somit jedem das, was er will.
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