Kiss - 40

Review

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40 Jahre KISS. Das heißt 40 Jahre zwischen Rockhymnen, Maßstäbe setzenden Bühnenshows, Legionen von Groupies, exorbitant hohen Preisen bei ‘Meet & Greet’-Geschichten und teilweise aberwitzigen Merch-Ideen. KISS sind nach wie vor ein Phänomen. Dass die Band sich zu ihrem Jubiläum mit einer ‘Best Of’-CD selbst feiert, dürfte dabei auf der Hand liegen. Ob sich die aktuelle Doppel-CD “40” aber auch qualitativ lohnt, wird im Folgendem geklärt.

Oder, um es kurz zu machen: Nein, eigentlich nicht. Wobei, andererseits aber auch…ach, verdammt. Quantitativ haben KISS die beiden CDs mit vierzig Songs jedenfalls angenehm vollgepackt. In chronologischer Reihenfolge gehen die beiden Bandbosse Paul Stanley (kreativer Kopf) und Gene Simmons (Kassenwart) durch ihre Veröffentlichungen und präsentieren den Fans viele Klassiker, einige unveröffentlichte Demoaufnahmen, sowie unveröffentlichtes Livematerial. Da es eine Band wie KISS, die unzählige Hits verfasst hat, keinem Fan recht machen kann, will ich an dieser Stelle gar nicht so viele Worte über die Songauswahl verlieren. Es ist daher sehr löblich, dass Paul und Gene die Schatullen wieder geöffnet und mit beispielsweise der Originalversion von “God Of Thunder” (gesungen von Paul Stanley) ein echtes Schmankerl auf “40” gepackt haben, so dass nun alle Fans in den Genuss des Songs kommen und sich nicht extra das Box Set aus dem Jahr 2001 zulegen müssen. Mit “Reputation” befindet sich eine unveröffentlichte Nummer auf dem Doppeldecker, die aus den “Love Gun”-Sessions stammt, es 1977 schlussendlich aber doch nicht auf das Album geschafft hat. Positiv anmerken muss man noch, dass KISS auch die wenig erfolgreichen Alben “Music From The Elder” und “Carnival Of Souls” abdecken und nicht nur auf ihre Hits zurück greifen. Auf der anderen Seite geht die Band trotzdem zu sehr auf Nummer sicher und kredenzt ihren Fans mit “Deuce” (2004), “Crazy Crazy Nights” (2010) und “Cold Gin” (2009) drei Klassiker in Liveversionen, die kein Mensch braucht und die zudem mit sehr durchwachsenem Sound daher kommen. Da wären stattdessen ein, zwei ungeschliffene Diamanten im Stil von besagtem “God Of Thunder” wünschenswerter gewesen. Unter dem Strich bleibt also alles beim Alten im Hause KISS. Die Band wirft ihren Fans ein paar Appetizer hin, hat aber ansonsten eher das Dollarzeichen in den Augen.

Das kann man KISS aber nur bedingt vorwerfen, da sie im Gegensatz zu manch anderer Band nie einen Hehl daraus gemacht haben, auf die Kohle ihrer Fans zu stehen. Außerdem gibt es weitaus weniger gelungene Compilations vom New Yorker Quartett. Ich würde mir aber wirklich einmal wünschen, dass die New Yorker die Archive komplett öffnen und ihren Fans noch mehr unveröffentlichte Songs aus irgendwelchen Sessions auf einem Album präsentieren. Ob “40” nun in die eigene Plattensammlung gehört, muss jeder für sich selbst entscheiden.

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15.06.2014

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