Als erstes METALLICA-Mitglied startet KIRK HAMMETT ein Nebenprojekt. Unter seinem Solobanner widmet sich der Gitarrist instrumentalen Klängen. Wollte man einen Vergleich zur Musik der Metal-Legenden ziehen, sind es maximal ihre Instrumentalstücke, die in eine ähnliche Kerbe wie die „Portals“-EP schlagen.
KIRK HAMMETT folgt ENNIO MORRICONE
Schon die erste Single, „High Plains Drifter“, zeigt, dass KIRK HAMMETT auf atmosphärische Sounds statt harter Riffs setzt. Insbesondere die Western-Scores von ENNIO MORRICONE haben im Sound von „Portals“ ihre Spuren hinterlassen. Das ergibt nur Sinn, ist MORRICONEs Einfluss auf METALLICA doch seit Ewigkeiten offengelegt. Sein „Ecstasy Of Gold“ läutet schließlich jedes Konzert der Band ein.
Mit dem eröffnenden „Maiden And The Monster“ wiederum tappt KIRK HAMMETT erfolgreich in Psychedelic-Sphären umher. Seine geschmackvollen Gitarren-Leads umspielen gekonnt die treibenden und gleichsam zurückhaltenden Arpeggien. Atmosphärisch zeigt sich der Track äußerst stark. Allerdings passiert in den knapp siebeneinhalb Minuten nicht viel. Eine kleine Riff-Explosion am Ende hätten dem Song durchaus gutgetan.
Leichte METALLICA-Vibes auf „Portals“
„The Jinn“ schlägt anschließend, dem Titel entsprechend, leicht orientalisch anmutende Töne an. Die Percussions betonen wie im Opener die Gitarrenarbeit. Hier und da erklingt ein Riff, das sich in ähnlicher Form in einem epischeren METALLICA-Track wiederfinden könnte.
Ganz kann KIRK HAMMETT eben nicht aus seiner allseits bekannten Haut. Das zeigt sich auch beim Wah-Pedal-Solo in der Mitte des Songs. In Verbindung mit den Rhythmusgitarren kommen leichte „The Call Of Ktulu“-Vibes auf.
Beim Songwriting haperts
Zum Abschluss stehen in „The Incantation“ ausnahmsweise metallisch-anmutende Gitarrenriffs im Vordergrund, die man sich gut auf dem nächsten METALLICA-Album vorstellen könnte. Zumindest, wenn die Arrangements drumherum anders wären. Mit über acht Minuten ist es der längste Song auf „Portals“. Wieder einmal zeigt sich, dass HAMMETT zwar über zahlreiche coole Ideen verfügt, sie aber zu ausufernd inszeniert. Das Songwriting hätte ruhig kompakter ausfallen können.
Trotz dieses durchgehenden Mankos lässt sich festhalten, dass KIRK HAMMETT mit „Portals“ eine unterhaltsame Überraschung gelingt. Wer sich mit den Einflüssen von METALLICA abseits des Metal auskennt, wird sicherlich erahnt haben, wie eine Instrumental-EP des Gitarristen ausfällt. Wer mit den richtigen Erwartungen herangeht und angesichts des nicht vollends ausgereiften Songwritings ein Auge zudrückt, wird mit der EP seine Freude haben.
Gefällt mir nach dem ersten Durchgang echt gut. Gekonnter Mix aus leicht bedrohlichen Ktulu-Vibes, Psychedelic & ein Hauch orientalischen Tönen. Auch die Vorliebe zu Ennio Morricone schwingt unterschwellig immer mit, bin echt positiv überrascht. Würde nach dem ersten Durchlauf 7,5-8Pkt. geben.
Also mir gefällt das echt gut. Es hat Soundtrack artigen Charakter. Besonders gut gefallen mir High Plains Drifter und The Incantation.