King's X - Three Sides Of One

Review

Nein, als Arbeitstiere präsentieren sich KING’S X seit einiger Zeit nicht mehr, wenn es darum geht, neue Platten aufzunehmen. „XV“ erschien 2008 und seitdem herrscht eine Flaute. Bis jetzt. „Three Sides Of One“ liefert alles, was Fans der Hardrocker wollen – und noch mehr.

„Three Sides Of One“ strotzt vor Abwechslung

Dass der Albumtitel sich auf die Band selbst bezieht, wird schon beim ersten Hördurchgang klar. Nach eigenen Angaben ist „Three Sides Of One“ das bislang am meisten im Kollektiv erarbeitete KING’S X-Album. Das macht sich in der breit aufgestellten Stilistik der Platte bemerkbar.

Von harten Riffs („Swipe Up“) über bluesige Balladen („Nothing But The Truth“) bis hin zu Singer/Songwriter-Anleihen („Take The Time“) gibt es die volle Bandbreite an mögliche Interpretationen des Rock’n’Roll zu hören. Dadurch kommt „Three Sides Of One“ einer Gefühlsachterbahn gleich, denn ebenso unterschiedlich wie die musikalischen Stile der einzelnen Tracks sind die ihnen innewohnenden Emotionen.

Im Vorbeigehen gelingen der Band zwingende Grooves zum Mitwippen wie in „Watcher“, aber auch nachdenkliche Momente wie in „She Called Me Home“. Diese beständigen Wechsel sind die größte Stärke des Albums. Aber auch die größte Schwäche.

Die drei Seiten von KING’S X

Denn was KING’S X hier auftischen ist so vielfältig, da trifft unmöglich jeder Song den Geschmack der Person, die das Album gerade auflegt. Dadurch kommt es im Lauf der Dreiviertelstunde zu dem ein oder anderen Durchhänger. Wobei die Durchhänger abhängig vom persönlichen Geschmack für jeden andere Songs sein dürften, da es an der handwerklichen Umsetzung zu keinem Zeitpunkt etwas zu bemängeln gibt.

Zumal „Three Sides Of One“ mit einer wunderbar organischen Produktion daherkommt. Die verpasst den Songs das Gefühl einer lässigen Jamsession, die eher zufällig für die Ewigkeit festgehalten wurde. Zum Glück aller KING’S X-Fans da draußen, die frisches Material der Band nach der langen Durststrecke nicht schnell genug in die Finger bekommen können. Und wenn sie mit Offenohrigkeit an die Platte herangehen, finden sie hier ihr Glück.

02.09.2022

"Irgendeiner wartet immer."

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