Kingdom Of Salvation - Lost In Chaos

Review

So lobe ich mir das! Die Leverkusener Thrash-Metal-Combo KINGDOM OF SALVATION, eine junge selbstbewusste Band, macht sich auf, um den verstaubten deutschen Thrash-Thron mit frischen, knackigen Sounds zu besteigen. Dabei erinnert die Musik zwar manchmal an IRON MAIDEN („The Flames Of Revenge“), SLAYER („Misery Broadcast“) und Co. Nein, blind bzw. taub kopiert wird hier jedoch nicht, die Jungs orientieren sich vielleicht an ihren Roots, ohne dabei aber ihren eigenen Weg aus den Augen zu verlieren.

Doch eben die Stücke, die nicht unbedingt an die ganz großen Acts im Metal erinnern, brauchen sich nicht zu verstecken. So z.B. „Lost In Chaos“, welches mit einer Spielzeit von über acht Minuten ein Mammutwerk geworden ist. Erlebt selbst die Höhen und Tiefen, die in diesem Epos zum Ausbruch kommen. Mit einem herrlichen Stampfer beginnt „Salvation Denied“, ein Track, der zum Kopfschütteln nur so animiert (und ich meine hier nicht von links nach rechts sondern von hinten nach vorne!). Allerdings stört mich hier und da die nicht so klare Produktion der Songs, die teilweise scheppernd etwas von der gnadenlosen Atmosphäre killt. „Replacing The Damned“, ein Anspieltipp der Scheibe, zeigt, dass die Gitarristen Jussi und David auch klasse Melodien aus den Klampfen zaubern können. In die gleiche Kerbe schlägt auch „Crusader“, melodisch, schnell und eingängig. Mit gar untypischen Klängen startet „Exit Human – Enter Machine“ und wechselt schon fast in industrielle Gefilde. Ein Wolf im Schafspelz ist „Betrayal“. Die anfänglich ruhige Nummer entpuppt sich als pfeilschnelle Wumme. Doublebass-Attacken, rasende Klampfen und astreine Melodien. Cool! Während man noch sinniert ist dieses Stück auch schon vorbei und macht Platz für „Tyrant Of Terror“. Der Track ist ein Wechselbad der Geschwindigkeiten, mal schleppend, mal rasend schnell. Zum großen Finale wird mit „When The Sky Turns Red“ noch mal richtig geklotzt. Das stampfende Schlagzeug verfehlt seine Wirkung nicht und auch das im Text behandelte Thema erhält einen, ich sag jetzt mal passenden Soundtrack.

„Lost In Chaos“ ist eine düstere Scheibe geworden, die kaum Platz für jegliche Hoffnungsstimmung aufkommen lässt. Das ideale Werk also, um sich mal richtig, in Melancholie verfallen, die Birne zuzuschütten und abzumoshen. Neben SCORNAGE eine der besten deutschen Nachwuchskräfte ihres Fachs. Wenn beim nächsten Werk die Produktion der Langrille stimmt, kann die Band locker in die zweite Liga aufsteigen.

01.01.2007

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