Kingdom Come - Rendered Waters
Review
Tja, KINGDOM COME. Einst als große Hoffnung und absolut gepushter Act in den 80ern gestartet, waren die Jungs um Sänger Lenny Wolf ein paar Jahre später zwar noch unterwegs, aber lange nicht so erfolgreich, wie in ihrer Anfangsphase. Man hörte immer weniger von der Band, allerdings war Lenny Wolf in all den Jahren nicht untätig.
Nun, 23 Jahre nach dem Debüt „Kingdom Come“ steht mit „Rendered Waters“ ein neues Album in den Regalen. Ein neues Album? Nein, nicht ganz. Die Scheibe besteht mit acht Stücken aus neu aufgenommenen Versionen schon vorhandener KINGDOM COME-Songs wie z.B. „Should I“, „I´ve Been Trying“ oder „Living Out Of Touch“. Das besondere an den Stücken ist, dass KINGDOM COME die Nummern teilweise verändert haben, im Falle von „I´ve Been Trying“ sogar eine neue Strophe angehängt haben.
Neben den bereits bekannten Stücken finden sich mit „Blue Trees“, „Is It Fair Enough“ und „Don´t Remenber“ auch drei ganz neue Songs auf der Platte. Alle drei Nummern passen eigentlich ganz typisch in den Stil von KINGDOM COME und hätten auch auf einem älteren Album der Combo erscheinen können.
Etwas enttäuscht kann man allerdings von der Produktion sein, welche beinahe den Charakter eines preiswerten und kurzen Studioaufenthalts erkennen lässt. Zwar sind die Gitarren gut eingespielt und auch Lennys Gesang ist nicht schlecht, allerdings geht einem das scheppernde Schlagzeug mit der Zeit gehörig auf den Senkel.
„Rendered Waters“ ist ein Album, was man nur als harter Fan der Band haben muss und nur als Lebenszeichen der Gruppe zu bewerten ist. Hard-Rock-Fans, die nicht mit der Materie von KINGDOM COME vertraut sind, sollten sich, bei Interesse, lieber die ersten Alben der Band zu Gemüte führen. Schön ist allerdings, dass Lenny Wolf endlich wieder eine richtige Band auf die Beine gestellt hat, und nicht wieder im Alleingang zu Werke gegangen ist.