Kingdom Come - Outlier

Review

Lenny Wolf ist wieder da! Unter den Spitzenreitern der deutschen (Melodic Hard) Rocker düften sich immer noch KINGDOM COME befinden, mit denen Wolf sich seit 1988 musikalisch verwirklicht und zunehmend entwickelt hat. Die Band hat Höhen Und Tiefen erlebt, unzählige Besetzungswechsel durchlebt bis hin zur Ein-Mann-Show, begeisterte mit Alben wie beispielsweise „In Your Face“ und „Twilight Cruiser“, eckte aber auch hier und da an und forderte die Hörer regelrecht mit neuen Ideen und Versuchen heraus. Egal, wie man nun die einzelnen Alben für sich bewertet, Fakt ist, dass Mr. Wolf stets mit einem sehr feinen Händchen für gute Melodien und natürlich mit seiner herausragend charismatischen Gesangsleistung zu begeistern weiß.

„Outlier“ zeigt KINGDOM COME erstaunlich unexperimentell, was mir persönlich sehr gut gefällt. Die Stärken der Hard Rocker (man muss wohl eher ‚des Hard Rockers‘ sagen, da Wolf seine „Band“ mittlerweile im Alleingang führt) liegen in natürlichen Rocksounds, wuchtigen Beats und ausladenden, melancholischen Melodiebögen, die einen einlullen und nicht mehr aus ihren Bann entlassen. Wenn es Lenny gelingt, diese Waage zwischen saftigen Rockern, sanftem Schwermut und verträumten Großraummelodien perfekt auszuloten, kann einem KINGDOM-COME-Album eigentlich nichts anderes passieren, als dass man es mindestens gut findet. „Outlier“ ist der passende Beweis dafür.

Der Opener „God Does Not Sing Our Song“ lässt gleich wieder das ursprüngliche Feeling für die Band auflodern und man fühlt sich sofort wieder im Geschehen des Königreichs. Das Album setzt sich fort mit mindestens guten, größtenteils aber verdammt starken Songs wie „Holy Curtain“ oder „Skip The Cover And Feel“ und macht unterm Strich deutlich, dass das der Name KINGDOM COME noch viel Power in den Eingeweiden hat. Da geht noch einiges!

Super produziert in Wolfs Homestudio ist ihm ein transparenter, wuchtiger Old-School-Sound gelungen, der mit schön viel Weite in der Stimme und den Melodien daherkommt, also alles genau so, wie man es sich bei, bzw. von KINGDOM COME wünscht. Jeder, der die Band mag, kann hier nichts verkehrt machen; jeder, der die Band (noch) nicht kennt und mit dem Stil etwas anfangen kann, sollte sich endlich einmal damit auseinandersetzen. Es könnte sich richtig lohnen…

06.05.2013

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