King's Call - No Alibi

Review

Der Beipackzettel gibt als Inspirationsquellen THIN LIZZY, LED ZEPPELIN und Gary Moore an. Dennoch gibt es etwas, was KING’S CALL von diesen Vorbildern grundlegend unterscheidet: Durchschlagskraft. Oder besser: deren Fehlen. Man traut sich schon gar nicht, das Attribut „Hard“ zur Beschreibung dieses seichten Rocks zu benutzen, auch wenn es in großen freundlichen Buchstaben über dem Barcode des Jewelcase-Inlays von „No Alibi“ prangt.
Hinter einem zugegebenermaßen großartigen Artwork verbirgt sich dermaßen biedere und unspektakuläre Rockmusik, wie man sie selbst in Supermärkten und Fahrstühlen nicht hören würde. Hinzu kommt die Stimme von Bandleader Alex Garoufalidis, die weit hinter dem internationalen Standard hinterherhinkt und eher gequält als emotional wirkt.

Traurigerweise ist das Artwork tatsächlich mit Abstand das Beste an dieser CD. Was von der Plattenfirma als „groovy melodic rock“ bezeichnet wird, entringt mir nicht mehr als ein müdes Gähnen. Die Melodien sind eingängig, aber auch dermaßen seicht, dass sie die Gehörgänge wieder verlassen, noch bevor sie überhaupt eine reelle Chance dazu gehabt hätten, sich dort festzusetzen. Extrem ausgängig gewissermaßen.
Ausgegangen scheinen der Band auch die Textideen für die Ballade „Destiny“. Nervt schon der Rest des Albums mit klischeetriefenden Standard-Lyrics, so reicht es hier nur zu einer wirren Aneinanderreihung von Zitaten aus Liebesschnulzen anderer, bekannterer Bands. Immerhin bietet die an David Gilmour erinnernde Gitarrenarbeit im Intro ein wenig Abwechslung, die jedoch rasch vom üblichen Standard-Riffbrei abgelöst wird. Vielleicht sollte sich die Band doch noch einmal gründlich nach einem Alibi für diese langweilige Scheibe umsehen.

10.03.2008

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