Na huch! Was haben Candelight Records denn da ausgegraben? Das britische Label scheint auf der anderen Seite der Weltkugel fündig geworden zu sein und veröffentlicht mit „Bite Your Head Off“ den ersten Rundling, der bereits letztes Jahr über Impedance in Australien erschien, das Debütalbum von KING PARROT, in unseren Breitengeraden.
Zum Glück! Die Australier liefern nämlich ein ziemliches Brett ab, das zwar auf Dauer etwas anstrengend wirkt, aber wohldosiert ordentlich das Hirn durchpustet. In extrem hohen Tempo prügeln sich KING PARROT durch zwölf Abrissbirnen, die mit meist knapp über zwei Minuten Spielzeit auch noch mundgerecht serviert werden. Wirklich spaßig an „Bite Your Head Off“ ist bei aller Raserei aber das hohe Maß an Abwechslung, welches KING PARROT mit allerhand Breaks und Tempo-Wechseln in Höchstgeschwindigkeit abliefern, kurzzeitig abruptes Bremsen inklusive. Auf Grindcore lässt sich das Debütalbum nicht reduzieren, aber es kommt einigermaßen hin, wenngleich auch unüberhörbare Einflüsse aus Hardcore und Punk das Geschehen deutlich aufwerten. Richtig punkten können KING PARROT aber mit kleinen Überraschungen, so groovt zum Beispiel „Lizard“ ziemlich unbeschwert und verzichtet gar auf durchgehende Raserei. Frontmann Youngys hysterisches, sich teils beinahe überschlagendes Gekeife setzt schlussendlich das i-Tüpfelchen auf ein hochgradig angriffslustiges und angepisstes Debütalbum. Das macht Spaß und ist mit einigen durchaus vertrackten Momenten versehen auch alles andere als vorhersehbar.
Da einem bei solch einer Geschwindigkeit auch mal die Puste ausgeht, ist fast obligatorisch, wobei das bei KING PARROT eher den Hörer betreffen dürfte, denn ein richtiger Ausfall findet sich auf „Bite Your Head Off“ nicht. Dafür ist, wie schon erwähnt, der Dauerkonsum nicht zu empfehlen, denn dann wird’s langweilig – nach einem beschissenem Tag in Büro oder um die Nachbarn in die Flucht zu schlagen sind KING PARROT aber mehr als empfehlenswert.
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