„KING COBRA waren eine US-amerikanische Rockband […]“ steht in dem gleichnamigen Wikipedia-Artikel zu lesen. So ganz stimmt diese Tatsache nicht mehr, denn die in den 80ern durchaus erfolgreiche Hard Rock-Gruppe hat mit drei guten Alben zwischen 1980 und 1990 aufhorchen lassen. Nachdem es lange still um die Band geworden ist, wagten die Amerikaner 2001 ein Comeback mit ihrer vierten Studiolangrille „Hollywood Trash“. Ähnlich wie der etwas maue Albumtitel fielen auch die Reaktionen auf dieses eher zwiespältige Werk aus. Die KING COBRAs zogen sich also wieder zurück, um ein weiteres Jahrzehnt später ein zweites Comeback zu feiern. Dieses Mal mit dem selbstbetitelten, fünften Album „King Cobra“.
Das sehr dezent gehaltene – man könnte es auch als altbacken, farblos und langweilig bezeichnen – Cover lässt die Grundausrichtung dieser Platte schon erahnen. Erdiger Hard Rock, gepaart mit ein paar Glam- und AOR-Elementen, wird einem hier in einem Dutzend Songs geboten. Kernige Riffs, eingängige Refrains und eine durchwegs saftige Produktion wissen auf Anhieb zu gefallen, hallen aber leider nicht allzu lange in den Gehörgängen und im musikalischen Gedächtnis nach. Egal ob „Rock This House“, „Live Forever“ oder die obligate „Midnight Woman“ (in punkto Kreativität bei Songtiteln sind hier definitiv Grenzen gesetzt!) – KING COBRA spielen ordentlichen Hard Rock, der punkten kann; überraschend oder gar vom Hocker hauend ist das Ganze aber zu keiner Sekunde.
Nach guten 50 Minuten faded „King Cobra“ dann auch aus und hinterlässt einen netten, beiläufigen Eindruck. Ein Comeback nach gut zehn Jahren hätte ich mir etwas kraftvoller, energischer und vor allem einfallsreicher vorgestellt. Das ist aber leider nicht der Fall und so liefern KING COBRA mit ihrem fünften Studioalbum (26 Jahre nach ihrem Debüt) gutklassige Stangenware ab, die man sich als Hard Rocker gerne anhören kann, großartig verpassen würde man durch kollektives Weghören aber auch nicht viel!
Kommentare
Sag Deine Meinung!