King Dude - Songs Of Flesh & Blood - In The Key Of Light

Review

Galerie mit 7 Bildern: King Dude - Tour 2017

Da ist er wieder: KING DUDE – Hohepriester des düsteren Americana Folk, des weihrauchgeschwängerten Blues, des akustischen Gothic Rocks. Album Nummer fünf des US-Amerikaners, bedeutungsschwanger „Songs of Flesh & Blood – In The Key of Light“ getauft, entführt erneut in eine Welt voller Schmerz, verflossener Liebe und Tod. Dabei gleicht das Schaffen von KING DUDE zunehmend einer rituellen Messe, eines satanischen Frondienstes, denn einer bloßen Darbietung von Musik.

Elf Titel auf knapp vierzig Minuten verteilt nimmt sich KING DUDE diesmal Zeit, seine Botschaften an seine Jünger zu richten – die finstere Ein-Mann-Veranstaltung mit akustischer Gitarre, die mittlerweile sogar zum Liebling der Feuilletons avanciert ist (schaut mal in diesen Beitrag im Magazin „Tracks“ auf arte), weiß um die einnehmende Wirkung der schweren, mit Orgeln und Chorus unterlegten Songs. Was KING DUDE dabei hörbar gelingt, ist die Fortführung seiner stetigen Entwicklung: Das gerade in den Anfangstagen seines Schaffens deutlich hervorstechende, etwas eindimensionale Merkmal „Johnny Cash 2.0“ tritt immer weniger zu Tage, ohne dass diese Assoziation gänzlich verschwindet. Eine bloße Reduktion auf den „Man in Black“ wird KING DUDE Anno 2015 jedenfalls nicht mehr gerecht: Bereits beim Vorgänger „Fear“ und in Ansätzen auf dessen Vorgänger „Burning Daylight“ war dieser emanzipatorische Fortschritt bereits deutlich zu erhören. Herr Dude erweitert seine musikalische Basis seitdem immer wieder um Elemente des Punk Rock, des Dark Wave und des Occult Rock: Das kann man als etwas ziellos kritisieren, wird der Sache damit aber kaum gerecht, denn eben diese große Bandbreite ist die Stärke von KING DUDE, die auch „Songs of Flesh & Blood – In The Key of Light“ zu einem langfristig unterhaltsamen Werk macht – wichtig ist primär die Wirkung, die jeder einzelne Song entfaltet, nicht zwangsläufig das hierfür gewählte Mittel.

Nur eines ist trotzdem beim Alten geblieben: Sie sind immer noch vorhanden, die herausragenden Hits, die alle Vorgängeralben auszeichneten. Diesmal ist es das treibende „Black Butterfly“, das träumerische „Deal With The Devil“, das pompöse „Death Won’t Take Me“ – stark ist aber besonders, wie auch der Rest von „Songs of Flesh & Blood – In The Key of Light“ zu überzeugen weiß: Das punkige „Rosemary“, das jazzig angehauchte „The Heavy Curtain“, das westernhafte „Holy Water“, das Nick Cave-hafte „You Know My Lord“ – jeder Hörer wird zwischen diesen Songs schnell seinen persönlichen Liebling finden können.

Zugegeben: KING DUDE trägt manchmal recht dick auf – insbesondere in den Momenten, in denen seine Stimme versucht, immer tiefere Tonlagen zu entdecken und diese brummend zu halten, was manchmal etwas künstlich überspitzt wirkt. Aber auch dieses Mittel trägt eher zu einem glaubwürdigen Gesamtbild eines authentischen Künstlers bei, denn dass es wirklich störend ist. „Songs of Flesh & Blood – In The Key of Light“ ist somit genau die richtige Musik für einsame nächtliche Autofahrten, rotweingetränkte Abende auf dem Balkon oder den Moment, in dem man nach einem Umzug seine leergeräumte, alte Wohnung ausfegt – wissend, dass dieses Kapitel des Lebens endgültig abgeschlossen ist.

Ein mitreißendes, emotionales und zutiefst melancholisches Werk, das KING DUDE mit „Songs of Flesh & Blood – In The Key of Light“ geschaffen hat: All Hail to the King!

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25.08.2015

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

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