„The Bone Of My Bones“ ist das erste Lebenszeichen des finnischen Singer/Songwriters und Kulturhistorikers KIMI KÄRKI – jedenfalls in der Konstellation als Solokünstler. Bereits seit 15 Jahren hat er sich in verschiedenen Bands seine Sporen verdient (u.a REVEREND BIZARRE und LORD VICAR), und jetzt präsentiert er uns ruhigen Neofolk: Nur Gesang und seine zwölfsaitige Gitarre sowie ein paar ausgesuchte Gäste, die ihn beim Gesang unterstützen, wie zum Beispiel Mat McNerney (HEXVESSEL, ex-CODE, ex-DØDHEIMSGÅRD).
Von der Herangehensweise ähnelt die Musik auf „The Bone Of My Bones“ sicherlich sehr stark der von :OF THE WAND AND THE MOON:, wobei auch diese nicht im luftleeren Raum entstand. Als Vorbilder gehen LEONARD COHEN, JOHNNY CASH und NEIL YOUNG durch. Was KIMI KÄRKI aber von allen genannten unterscheidet, ist die lyrische Seite: Auch wenn er sich mal von Träumen, mal von literarischen Vorlagen inspirieren lässt, sind die Geschichten, die er erzählt, doch seine ganz eigenen.
Musikalisch ist „The Bone Of My Bones“ ein Grower: Zunächst fällt die gewiss nicht neuartige Herangehensweise mit der reduzierten Instrumentierung sowie der nicht perfekte Gesang von KIMI KÄRKI auf. Dann wachsen ausgehend vom schönen Opener „I Am Aries“ die Songs aber immer mehr, vor allem das in den Harmonien schöne „My Name Is Free“ sowie „Archipelago“ und „Taxiarch“, die beide ein wenig düsterer wirken und einen Hauch Mystik transportieren.
Wenn es etwas an „The Bone Of My Bones“ auszusetzen gibt, dann höchstens, dass das Album bisweilen zu fröhlich wirkt und ihm etwas die melancholische Tiefe abgeht – aber das alles ist Ansichtssache. Unter dem Strich ist KIMI KÄRKI mit „The Bone Of My Bones“ ein erstaunlich gutes Neofolk-Album geglückt, das keinen Durchhänger hat und nur knapp eine höhere Wertung verpasst.
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