Eine ziemlich seltsame Veröffentlichung fand nun den Weg in meinen Briefkasten. Die Splits sind mittlerweile keine so überraschende Art die Musik unters Volk zu bringen, aber in dieser Art erlebt man das nicht alle Tage. Die Tatsache, dass es sich dabei um ein Tape handelt, ist auch nicht sonderlich ungewöhnlich. Zur Vervollständigung kann man auch erwähnen, dass es den betreffenden Output in einer CD-Version gibt. Es ist lediglich die unterschiedliche Ausrichtung der beiden Bands, die mich im ersten Moment etwas stutzig machte. KILTE spielen düsteren, depressiven und tragenden Black Metal, während FUNERAL MOURNING mit lupenreinem Funeral Doom aufwartet.
Die Musik die mir aus den Boxen entgegen kommt, ist zwar nicht die innovativste, hat aber trotzdem ihren Reiz, und vor allen Dingen eine dichte Atmosphäre. Das gilt zweifelsohne für beide Gruppen. KILTE könnte auch nicht wenigen Fans des depressiven, und vielleicht sogar des sog. Suicidal Black Metal gefallen, obwohl sie auf solche psychopatische Albereien ala SHINING&Co. gänzlich verzichten, und keineswegs plakativ die Depri-Schiene fahren. Auch die Freunde der BURZUM-esken Klängen könnten ihre Freude bei KILTE haben, obwohl es in erster Linie atmosphärische Parallelen sind, die man erkennen kann.
FUNERAL MOURNING dagegen spielen den wahren Beerdingungs-Soundtrack ohne jegliche Kompromisse: schleppend, düster und zäh. Trotzdem kommt da kaum Langeweile auf, was in dieser Gattung nicht gerade selten der Fall ist. Der verzerrte Gesang hätte auch nicht passender gewählt sein können, und die Riffs fräsen sich allesamt in die Birne ein. Es ist generell diese düstere Endzeitstimmung, die diese beiden Bands verbindet, und dafür sorgt, dass solche auf den ersten Blick unterschiedliche Gruppen, dennoch sehr gut zusammen passen. Wer auf pechschwarze Musik steht, und ohne Genre-Scheuklappen durch die Gegend läuft, kann sich ruhig dieses Teil mal vorab anhören.
Und da kommen wir zu einem ganz dicken Problem. Dieses Tape ist lediglich auf 300 Exemplare limitiert, und mittlerweile restlos ausverkauft. Wie es um die CD steht, kann ich gar nicht sagen. Die Infos, die man so im Netz bekommen könnte, hätten nicht spärlicher sein können. Es bleibt lediglich die Möglichkeit sich die Teile beim Label vorab anzuhören und sich dann selbst ein Urteil zu bilden. Es bleibt auch fest zu halten, dass es sich hierbei um keine überragende, aber dennoch relativ gute Veröffentlichung handelt, die nicht den Hörer sucht, sondern sich wahrlich vor ihm versteckt. Um sie auch noch mathematisch zu bewerten, fehlen mir im Moment einfach die passenden Parametern. Womit soll ich das vergleichen? Ich belasse es daher ohne Wertung, und lasse die vorherige Zeilen alleine für sich sprechen.
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