Kilmara - Don't Fear The Wolf

Review

Spanische Bands sind normalerweise schnell in eine Schublade gestopft: Ihre Musik weist meist ausgeprägte Melodien und dafür wenig Härte auf, während der Gesang grundsätzlich in der Landessprache gehalten wird. KILMARA aus Barcelona haben mit diesem Kodex schon zu Zeiten ihrer dritten EP gebrochen und präsentieren auch ihr zweites Album “Don’t Fear The Wolf“, für das sie nun mit Rising Records endlich ein Label gefunden haben, in englischer Sprache.

Musikalisch kann diese Combo allerdings durchaus mit ihren Landsmännern verglichen werden. Die Rhythmen stammen eindeutig aus dem klassischen Hard Rock und werden nur hin und wieder um die ein oder andere Doublebass-Attacke ergänzt. Auch die Gitarrenarbeit setzt eher auf Melodie als auf aggressive Riffs. Zusätzlich finden sich hier diverse interessante Elemente, die an die spanische oder orientalische Folklore erinnern. Es ist also einzig der englische Gesang, der diese Combo zu etwas Außergewöhnlichem in der Welt der spanischen Rock- und Metalbands macht. Dies könnte eventuell auch der Tatsache geschuldet sein, dass mit Christian Wolfgang Kohl jemand seine Stimmbänder für das Quintett malträtiert, der seine Wurzeln in Deutschland hat. Seine Arbeit kann dabei, wie auch jene der Instrumentalisten, als solide bezeichnet werden. Er trifft zwar die Töne, wirkt aber auch immer wieder etwas limitiert und eindimensional. Immerhin entsteht durch seine an den frühen Joacim Cans (HAMMERFALL) erinnernde Stimme ein Einschlag in den melodischen Power Metal. Auch der Rest der Scheibe lässt hin und wieder Erinnerungen an die Hamburger Schule um GAMMA RAY und HELLOWEEN wach werden. Das könnte allerdings auch an den Produktion liegen, die von niemand geringerem als Roland Grapow (MASTERPLAN) gekonnt umgesetzt wurde.

Insgesamt ist das alles nicht sonderlich spannend, wenn auch ordentlich dargeboten. Demnach wäre “Don’t Fear The Wolf“ also das Paradebeispiel für ein ordentliches Durchschnitts-Album. Aber da ist ja noch die Songperle dieses Silberlings: “Blindfold“ ist nicht nur eingängig, wie die anderen Tracks auch, sondern weist mit seiner epischen Grundausrichtung auch eine beträchtlich höhere musikalische Tiefe auf. Die nachdenklich-ruhige Grundausrichtung ist mit epischen Streicher-Sequenzen unterlegt und alles gipfelt in einer Klimax, in der gleichzeitig der emotionale Refrain, die mitreißende Rhythmik und die gefühlvollen Gitarren-Soli dargeboten werden. Wenn KILMARA diesen Stil weiterentwickeln, dann steht ihnen durchaus eine rosige Zukunft bevor.

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14.05.2011

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