KILLSWITCH ENGAGE, der große Metalcore-Zankapfel der Nation(en). Die Einen finden diese Band klasse, wozu ich auch meine Wenigkeit zählen darf, die Anderen schauen zurück auf vergangene Zeiten und erinnern sich wehmütig an die Erstlingswerke zu Zeiten von Sänger Jesse David Leach. Damals, als alles noch besser war..
Egal, ob man sie in der jetzigen Besetzung mag oder nicht, Fakt ist, dass KILLSWITCH ENGAGE mittlerweile zu den ganz Großen des Metal-Musikbusiness zählen. Ein Status, bei dem aus der Szene schnell mal der Vorwurf des Kommerz laut werden kann, bei einer solchen Platte wie der Jetzigen sicher umso mehr – wobei das die meisten Fans vermutlich weniger jucken dürfte.
Bei ihrem neuen Schaffenswerk – bereits das zweite Album, das nach dem Bandnamen betitelt wurde – hat man versucht sich weiterzuentwickeln, ohne dabei den bandeigenen Sound außer Acht zu lassen. Man ist dabei insgesamt melodischer, um nicht zu sagen publikumstauglicher, geworden. Diese Entwicklung manifestiert sich hauptsächlich am Gesang von Howard Jones, der weniger shoutet, grunzt und durch die Gegend kreischt, als auf den beiden Vorgänger-Scheiben. Der klare Gesang regiert merklich.
Die Songstrukturen passen sich daran an, man ist insgesamt, gerade bei den Refrains, epischer – was sich unter anderem auch bei den fetten, liegenden Gitarrenakkorden, dem geraden und vorhersehbaren Liedaufbau, sowie dem öfter auftauchenden Midtempo bemerkbar macht. Der Mitsingfaktor ist dabei, wie man sich denken kann, sehr hoch – höher als bisher.
Dennoch gibt es das eine oder andere Lied, was aus dieser Entwicklung ausbricht. Unter anderem wäre da der Opener „Never Again“ zu nennen, der meines Erachtens härteste Song des ganzen Albums.
Natürlich wirkt sich das auch auf den Gesamt-Härtegrad aus.
Alles in Allem wirkt „Killswitch Engage“ durch das Mehr an (Gesangs-)Melodien und durch die vorhersehbareren Strukturen seichter als die bisherigen Alben. Wer genauer hinhört wird allerdings feststellen, dass der Unterbau den Vorgängeralben sehr ähnelt und die Weiterentwicklung sich daher in einem kleineren Rahmen bewegt, als zuerst angenommen.
Wer jetzt meint bei „Killswitch Engage“ wiederum ein Plagiat von „The End Of Heartache“ zu finden, hat damit nicht ganz Unrecht. Die Band bleibt sich und ihrem eigenen Sound, den man mittlerweile wirklich als Markenzeichen bezeichnen kann, trotz dem Schritt in Richtung mehr Melodie treu. Ob man das nun aber als Plagiat oder Stagnation auslegen muss oder möchte, bleibt dabei jedem selbst überlassen. Das Album weiß zumindest mir zu gefallen, und weist eine durchweg hohe Qualität auf. Satter Sound, zwar etwas anbiederndere aber dennoch gute Songs und wirklich gute Musiker. Trotzdem bleibt man meines Erachtens qualitativ definitiv hinter den drei vorangegangenen Alben zurück.
Fazit: Es braucht ein paar Hördurchgänge, aber dann fräst sich auch „Killswitch Engage“ nach gewohnter Manier direkt ins Hirn. Der Gang in Richtung mehr Melodie macht sich dabei im Vergleich zu den bisherigen Veröffentlichungen leider negativ bemerkbar. Wer weiß, ob sich das nicht auch auf die Langzeitwirkung dieser Platte auswirkt.
Dennoch liefern die fünf Herren aus Massachusetts hier eine gute Leistung ab, die acht Punkte wert ist, auch wenn sie an die bisher gezeigten Leistungen nicht heranreichen kann. Hoffen wir nur, dass sie in Zukunft diesen Weg in Richtung Mainstream nicht konsequent weitergehen werden. Das wäre wirklich schade um diese gute und meines Erachtens auch innovative Band. Lassen wir uns also überraschen.
zugegeben – besonders viele durchgänge hab‘ ich der platte nicht gegeben. sie langweilt mich einfach von der ersten minute an. schade. man hört definitive weiterentwicklungen – v.a. der gesang ist stellenweise großartig. aber insgesamt ist die platte viel zu glatt, zu poppig – zu langweilig. eine entwicklung, die abzusehen war, die aber trotzdem enttäuschend ist…
Hatte zuerst die "The End of Heartache"-Platte. Die gefiel mir gut. Dann holte ich auf gut Glück mal die neue, und die finde ich eher semi-gut… Zuerst hörte ich 2 Mal durch, und packte sie schnell wieder weg. Vor ein paar Wochen packte ich sie dann nochmal aus, GEIL! Und jetzt gestern und auch heute morgen ging es mir wieder auf die Nerven. Irgendwie mag ich das nicht, die ganze Zeit diese hohen, kreischenden Riffs, die man sofort raushört. Insgesamt zu viele Heavy-Einflüsse imo. Trotzdem noch 6 Punkte, denn zB Howard Jones ist clean einfach geil. Shoutend mag ich ihn weniger, was aber mehr mit der Sache an sich zu tun hat. Und es gibt auch den ein oder anderen Song, der einfach geil ist, allen voran: The Return. So long.
Ganz große Klasse kann man kaum besser machen. Endlich mal eine Metalcore Band die nicht so bemüht und aufgezwungen in einen Clear Chorus geht sondern den Clear Gesang wirklich drauf hat. Ganz ganz groß.