Killswitch Engage - Atonement

Review

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Ein neues KILLSWITCH ENGAGE-Album ist gleichbedeutend mit enormen, teils übersteigerten Erwartungen. Klar, die Band hat sich als einer der Genre-Wegbereiter die Messlatte selbst hochgelegt, und entsprechend werden sie an ihren bisherigen Leistungen gemessen. Ob „Atonement“ tatsächlich jedes Fan-Herz beglücken kann, ist daher eine muntere Spekulation, aber der Fünfer scheint dies nicht zwingend als Anspruch zu nehmen.

KILLSWITCH ENGAGE wirken voll motiviert

Denn KILLSWITCH ENGAGE wirken auch 2019 auf ihrem mittlerweile achten Album voll motiviert. Fast mit Hummeln im Hintern toben sie sich auf „Atonement“ putzmunter aus, ohne sich dabei von ihren eigenen Stärken zu verabschieden. Immer noch prallt ein großes Maß an Energie auf feurige Hooklines und Singalong-Refrains. Letzteres explodiert schon im zweiten Song „The Signal Fire“ zu einem der möglicherweise coolsten Metalcore-Songs in diesem Jahr. Vor allem, weil der energiegeladene und stets vorwärts treibende Song von einem Gastauftritt des ehemaligen Sängers Howard Jones veredelt und noch variabler gestaltet wird. Ohnehin ist es die Abwechslung, die „Atonement“ antreibt und selbst über kleinere Stolerpsteinchen hinweg zu einem starken Album macht.

Nach dem verspielten „Us Against The World“, in dem Sänger Jesse Leech durch seine stimmliche Vielfalt beeindruckt, knallt plötzlich ein peitschendes Thrash-Feuerwerk los. Nicht nur instrumental, denn „The Crownless King“ hat den zweiten bereichernden Gastauftritt zu bieten – nämlich TESTAMENT-Fronter Chuck Billy. Eine spannende Kombination, die zeigt, dass es sich lohnen kann, Gäste auf seinem Album unterzubringen. Dass diese aber hier und da ein Tüpfelchen auf dem „i“ sind, zeigen KILLSWITCH ENGAGE in der Folge. „As Sure As The Sun Rise“ oder „Ravenous“ sind nur zwei Beispiele, aus denen das Feuer aus Göteborg-geprägtem Melodic Death auf moderne Metalcore-Elemente und einen bestens aufgelegten Leech trifft. Selbst ohne Klargesang kann es gut gehen. „Bite The Hand That Feed“ ist ein brutales Brett, das einem zum Schluss noch einmal ordentlich die fehlgeleiteten Erwartung aus dem Hirn prügelt.

„Atonement“ ist voller Energie und Leidenschaft

Fakt ist: KILLSWITCH ENGAGE sind noch längst nicht aus der Zeit gefallen. Stilistisch bleiben sie sich treu, ohne dabei dem Stillstand zu verfallen. „Atonement“ glänzt durch sein vielseitiges Songwriting und lässt gar keinen Gedanken daran aufkommen, dass die Jungs mittlerweile zu den alten Hasen gehören. Ach ja, die anfängliche Erwartungshaltung: Drauf ges*******, die kann man getrost beiseite schmeißen – auch so ist „Atonement“ noch vielen Genre-Platten um einiges voraus.

21.08.2019

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5 Kommentare zu Killswitch Engage - Atonement

  1. ClutchNixon sagt:

    Fünf gute bis sehr gute Songs gehen nahtlos über in vier echte Schnarcher. Das Abschlussdoppel hingegen reißt dann noch mal einiges raus. Mehr erwarte und möchte ich heutzutage von denen gar nicht mehr.

    7/10
  2. doktor von pain sagt:

    Acht Punkte gehen in Ordnung, finde ich. Killswitch Engage sind mittlerweile schon so ein bisschen die AC/DC des Metalcore: Große Experimente wagen sie nicht, gute Song haben sie trotzdem. Und auf „Atonement“ sind meiner Meinung nach mehr gute Songs als auf den letzten KSE-Alben.

    8/10
  3. BlindeGardine sagt:

    Schwanke zwischen 7 und 8, runde aus nostalgie aber auf. Die ac/dc des metalcore triffts schon ganz gut, man weiß halt was man kriegt. Ein richtiges scheißalbum haben die nie abgeliefert, aber besser als alive or just breathing und end of heartache wurde es halt auch nicht mehr. Außerdem finde ich atonement trotz der schwachen vorabsingle insgesamt etwas stärker und rifftechnisch fetter als incarnate. Schön auch howard jones mal wieder bei kse zu hören.

    8/10
  4. Tsurugi85 sagt:

    Album gefällt mir sehr gut bis auf 2/3 Songs und so wirklich schlecht waren keine der Alben. KsE brauchen keine experimente um gut zu sein das zeigen auch AC/DC auch wenn man sich schon wünscht das Überraschung kommt.

    7/10
  5. Bateman sagt:

    Eine Wertung von 8/10 ist sehr gut vertretbar !

    Bekommt man was man erwartet ?! – Ja, im allgemeinen auf jeden Fall.
    Die Jungs zeigen hier aber auch, dass obgleich sie ‚erwartetes‘ abliefern, dass es nicht langweilig ist und vor allem auch mit Neuerungen aufwarten kann, welche aber nur positiv auffallen, da eben auch genug gewohntes vorhanden ist.

    Sie schaffen also den Spagat aus Weiterentwicklung und sich dennoch treu zu bleiben.
    Dies vermögen nur wenige Bands so gut hinzubekommen.

    Dennoch – an Alive or Just Breathing, wird man wohl nie wieder herankommen können. Und dennoch ist dieses Album gut gelungen !

    8/10