Wenn eine Band zwei CDs mit Proberaum- und Livemitschnitten füllt, ist klar, dass die Angelegenheit nur für den harten Kern ihrer Fans interessant ist. Dem wird dann auf „Inside Extremities“ immerhin ausschließlich unveröffentlichtes Material geboten. Auch die Spielzeit kann sich sehen lassen: 54 Minuten dauert die Resteverwertung von Aufnahmen, die während der Vorbereitung des „Extremities“-Albums anfielen. Der Konzert-Mitschnitt aus Frankreich von 1991 ist fast 80 Minuten lang. Allerdings gibt es als Beilage lediglich vier Seiten mit einer kurzen Info zur Band-Geschichte sowie Nachdrucken alter Artikel und Fotos.
Auf der CD mit den Probeaufnahmen befinden sich fünf verschiedene Stücke. ’Struggle’ wird zum Beispiel als Instrumental präsentiert und noch drei weitere Male mit leicht variiertem Gesang. So ähnlich sieht es auch bei den restlichen Liedern aus. Ein Remix ist lediglich von ’Money Is Not Our God’ zu hören. Dazu kommt noch ’The Fanatic’ – ein unveröffentlichter Song, der 1989 während eines Gigs festgehalten wurde.
Der eigentliche Konzert-Mitschnitt bietet unter anderem mit ’The Wait’ und ’Love Like Blood’ einige Klassiker, kann allerdings nur eingeschränkt begeistern, da sich die Sound-Qualität eher im soliden Bootleg-Bereich bewegt. Das Publikum ist zu hören, verbreitet jedoch nicht übermäßig euphorische Stimmung.
Da das Material auf „Inside Extremities“ alles andere als essenziell ist, dürfte diese Veröffentlichung tatsächlich höchstens fanatische Sammler interessieren. Es entwickelt sich einfach kein richtiges Vergnügen, wenn man verschiedene Probeaufnahmen eines Songs hört, die fesselnde KILLING-JOKE-Atmosphäre kann sich so nur sehr bedingt entfalten. Insgesamt hinterlässt „Inside Extremities“ kaum Eindruck und ist eher überflüssig. Selbst Fans sollten sich daher sehr genau überlegen, ob sie hier viele Euros investieren wollen.
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