Killing - Face The Madness

Review

Soundcheck August 2021# 6

Nicht weniger als „Das vielleichtbeste dänische Thrash-Metal-Album seit ‚Excursion Demise‘ von INVOCATOR und ‚By Inheritance‘ von ARTILLERY“ soll „Face The Madness“ sein. Da spuckt die Promoabteilung von KILLING aber ganz schön große Töne. Verrückt an der Sache ist: So weit von der Realität entfernt ist diese Aussage nicht mal.

KILLING sind gnadenlos

Denn KILLING knüppeln auf „Face The Madness“ absolut gnadenlos nach vorne. Überraschende Breaks, komplexe Arrangements oder gar melodische Auswüchse mit nicht-verzerrten Gitarren? Weitestgehende Fehlanzeige. Stattdessen gibt’s in jedem der neun Songs voll auf die Zwölf.

Trotzdem vergisst die Band den gewissen Ohwurm-Faktor nicht. So fräst sich etwa „Legion Of Hate“ dank einer knackigen Gesangslinie zum Mitschreien augenblicklich in die Gehörgänge. Aber wir wollen KILLING hier nicht Unrecht tun. Ein bisschen Abwechslung hat sich doch zwischen all das Thrash-Gebolze geschlichen.

„Straight Out Of Kattegat“ beginnt beispielsweise mit einem massiven, schleppenden Intro. Anschließend prügeln KILLING mit stampfenden Mid-Tempo-Beats auf Hörende ein, bevor sie das Tempo im Refrain kurz anziehen. Erst im Mittelteil drückt die Band das Gaspedal so richtig durch. Ganz ohne Hochgeschwindigkeit geht es bei KILLING eben doch nicht. Das düstere „Killed In Action“ setzt zum Abschluss sogar komplett auf schleppende Rhythmen.

„Face The Madness“ gehört zu den Highlights des Jahres

Neben den bereits genannten Referenzen aus ihrem Heimatland orientiert sich das Quintett in Sachen Gitarrenrriffing vor allem am Sound der Bay Area. Klar, das gewinnt keinen Innovationspreis. Aber auf so ein messerscharfes Riff wie in der Strophe von „One Last Victim“ wären selbst die großen TESTAMENT stolz.

Die hohen Screams von Bassist und Frontmann Rasmus Soelberg hingegen stoßen regelmäßig in Schmier-Regionen vor. So picken sich KILLING Elemente aus allen Bereichen des Old School Thrash das Beste raus und mixen es zu ihrem Sound zusammen. Die mordsfette Produktion von ex-HATESPHERE-Sänger Jacob Bredahl trägt ihr Übriges zu einem knackigen Hammerschlag in die Magengrube bei.

Ja, Die Promo für KILLING wirft mit ganz schön großen Worten um sich – aber die Band wird dem am Ende auch gerecht. Auf dem Niveau der eingangs erwähnten Klassikeralben befindet sich „Face The Madness“ natürlich nicht. Eine der bislang stärksten Genreplatten des Jahres legt die Combo aber zweifellos vor.

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06.08.2021

"Irgendeiner wartet immer."

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1 Kommentar zu Killing - Face The Madness

  1. thrash-head sagt:

    Kommt leider in dem Review viel zu gut rüber.
    Killing spielen sehr eindimensional und wenn man das Album durch hat,
    reichts auch. Bis ich die Scheibe wieder raushole wird`s dauern.
    Max.: 5Pkte