Was einst als Studioband unter dem Mantel des experimentellen, alternativen Metals begann, mauserte sich über die Jahre bei KILLING A LION Stück für Stück zu weitaus aus mehr als nur ein kleines Projekt. KILLING A LION sind deutscher Groove-Alternative-Metal aus Nordrhein Westfalen, sind eine Band, die sich Zeit genug gegeben hat, um mit ihrem Debüt „Bombs Of Affection“ durch den Untergrund nach oben zugraben. Genau so klingt das Erstlingswerk der Herrschaften aber auch.
Killing A Lion: Roh und dreckig
Roh, dreckig, grungig mit ganz viel Zuneigung („Affection“) für den ein oder anderen Überraschungseffekt. Die Band sagt selber, das das Festlegen auf ein Genre irgendwie nicht so ganz ihre Kragenweite ist. Das kommt definitiv hin. Der angenehm abgehangene gespielte, alternative Sound fügt mit Keyboard-Tunes, funkigen Blues-Gitarren und elektronischen Nuancen seine Puzzleteile zusammen.
Djentiges Gitarrengezupfe und pumpendes Drumplay trifft auf melodische Refrains, trifft auf abrupte Change-Overs nicht nur innerhalb der Geschwindigkeit sondern auch innerhalb der Stilrichtungen. In einer Sekunde gibt es Hardcore-Shouts vom Fronter um die Ohren, in der anderen grunzt dieser wie Kurt Cobain vor sich her und verpasst den Songs eine Grunge-Nirvana-Oldschool-Klatsche („Synapsis“, „Gone“).
„Bombs Of Affection“: Puzzleteile passen zusammen
Der Kopft nickt bei „Shine“ nicht nur zu treibenden Gitarren sondern auch zu einer kleinen Reggae-Jam-Einlage während beim Opener „Man Drowning Slow“ immer wieder tranciger Sound mit THE PRODIGY-Attitüde durchbricht und den Song ordentlich Fahrtwind verpasst.
Doch anstatt Kraut und Rüben durcheinander zuschmeißen, achten KILLING A LION ständig darauf, den roten Faden nicht zu verlieren. Der Grundton der Platte ist alternativer Metal, der trotz aller Spielereien, wie frisch aus der Garage klingt, was das Ganze in Zeiten von glattgeputzter Überproduktion sympatisch und authentisch macht.
Positiv aus dem Rahmen gefallen
„Bombs of Affection“ kann damit zwar nicht unbedingt mit der Durchschlagskraft einer Bombe den Markt aufmischen, das Debüt und erste Baby der Band aus Nordrhein Westfalen fällt aber definitiv sehr positiv aus dem Rahmen und damit auf. Die Band sollte man sich merken und beobachten. Der spezielle, eigenwillige Sound sitzt und wirkt. Wem eine festgelegte Art ebenfalls nicht in den Kragen passt, der sollte sich den KILLING A LION-Schuh anziehen.
Leider geht der Band jenes für dieses Genre unverzichtbare Quäntchen Leichtigkeit komplett ab, und das liegt in erster Linie an diesen furchtbar angestrengten Vocals. Entspann dich Junge, und finde deine Tonlage um Gottes willen!
Ps: Kurt Cobain was actually not famous for his gutturals. Just sayin‘!
Das ist der Gesang eines Menschen der seine eigene Musik nicht fühlt. Cobain konnte das und deswegen ist er eine Legende und um das hier wird sich kaum einer scheren. Musikalisch nicht schlecht, aber bei weitem nicht’s was auf irgendeiner weise heraussticht – 0815 trifft es ganz gut.