KILLFLOOR MECHANIC sind eine junge Band aus Hamburg, die schon auf ihrem Debütalbum voll und ganz durchprofessionalisiert klingt. Darunter leiden wie so Vocals, bei denen der mitunter arg künstlich wirkende Digitalsound geradezu aus jeder Pore trieft. Die Band beteuert, Autotune und Co. seien in ihrem Produktionsablauf ein Fremdwort, dass die Refrains oftmals mit metallischem Fiepen aufpoliert wirken, sei daher mal als subjektiv empfundener Störfaktor abgehakt. „Estimated Time Of Death“ ist ansonsten ein sehr durchschnittliches Metalcore-Album, dem kein wichtiges Element fehlt, dem es aber trotzdem an wirklichen Glanzpunkten mangelt.
Die Basis des Sounds ist Melodic Death und Göteburger Tradition, im Wesentlichen weicht allerdings kein Song von der mittlerweile schon überaus überstrapazierten „harte Strophe – melodischer Refrain“-Formel ab. Dabei kommen eine Reihe guter Songs ans Tagelicht, der Opener „Define The Word ‚Respectable'“ zum Beispiel, oder auch das von einer interessanten Melodieführung getragene „Child Of Capgras“. Der hardcore-lastige, selten auch mal in Death Metal-Gefilde abtauchende Brüllgesang ist aber sehr vorhersehbar und ein wenig kraftlos. Bestes Element des Bandsounds ist die gute Gitarrenarbeit, die stellenweise durchaus mit höherklassigen Melo Death-Bands mithalten kann. Im Grunde gibt es wenig richtig schlechtes Songmaterial, aber das Album klingt insgesamt viel zu beliebig und austauschbar.
Fans dieser Spielart können „Estimated Time Of Death“ antesten, der Rest sollte sich zunächst an den wirklichen Genrehighlights orientieren.
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