Killflex - One Track Mind

Review

Vor etwas mehr als einem Jahr fand das Debüt der Schweizer KILLFLEX seinen Weg auf meinen Schreibtisch und bot damals eine teilweise recht bemühte, teilweise aber durchaus gelungene Huldigung an die Vorbilder der Band. Die Kritik, man solle lieber eigene Trademarks entwickeln, als eine Kopie der eigenen Helden abzuliefern, scheint sich das Trio zu Herzen genommen zu haben. Denn auf „One Track Mind“ gibt man sich um einiges eigenständiger und ausgereifter als noch vor ein paar Monaten. Das ist durchaus als Fortschritt zu werten, da man zwar immer noch gerne FEAR FACTORY und Co. zitiert, das aber jetzt geschickter verpackt. Aber was ist nur mit dem Gesang passiert? Ich traue meinen Ohren kaum! Die cleanen Vocals sind so schief und derart neben der Spur, dass es einem die Nackenhaare aufstellt. Und das teilweise auch noch zweistimmig! Soll das ein Scherz sein? Oder hat etwa ein Besetzungswechsel stattgefunden? Letztes Jahr hat man sich mit so einem Murks nicht vor die Tür getraut. Damals hätten die cleanen Parts ruhig öfter auftreten können. Zwar waren sie damals auch nicht gerade state of the art, hatten durch ihre Rauheit aber dennoch Charme. Heute wirken sie dagegen nur lächerlich.
Insgesamt ist der Sound der Band etwas vertrackter geworden. Die simplen Moshsongs sind überlegteren, aber dennoch partytauglichen Strukturen gewichen, die oftmals mit netten Breaks aufwarten. Auch der fettere Gitarrensound steht der Band ziemlich gut, sodass man sagen muss, dass die musikalische Entwicklung die richtige Richtung eingeschlagen hat.
Es hilft aber nichts, denn egal wie man die Sache auch dreht und wendet, die cleanen Vocals sind einfach unterirdisch. Bitte, so was hört man doch!! Dadurch wird die sonst positiv zu wertende Entwicklung einfach überkompensiert. Wer sich dennoch einen Eindruck verschaffen will, dem stehen auf der Website der Band einige Auszüge der Songs zur Verfügung.

13.05.2005
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